Reiseliteraturtipps für Frankreich [zurück]

Eine Übersicht über alle meine Buchtipps (Italien, Spanien, Slowenien, kulinarische Buchtipps, Reiserecht, Motorveteranen und Allgemeine) finden Sie ...hier

Auf dieser Seite finden Sie folgende Buchbeschreibungen:

 Neu!  Legendäre Urlaubsorte in Frankreich DuMont-Kunth-Verlag, 2023
Leuchttürm Delius Klasing Vergag Edition Maritim, 2019
Bretagne Michael Müller Verlag, 10. Auflage 2016
Bistro, mon Amour Klassiker aus der französischen Küche
Korsika Michael Müller Verlag
Paris Michael Müller Verlag
Nur in Paris - Ein Reiseführer zu einzigartigen Orten...
Midi-Pyrénées Michael Müller Verlag
Bastille, Boulevards, Bourbonen Der Paris-Führer für Juristen
Languedoc Roussillon DuMont Reise-Handbuch
Normandie Michael Müller Verlag
Hausbooturlaub Frankreich Edition Maritim Verlag Delius Klasing
Binnengewässer Frankreichs - alle schiffbaren Flüsse und Kanäle Verlag Delius Klasing
Frankreich: mit Special Guide Kulinarische Kleinode Baedeker Allianz Reiseführer
Provence DuMont Kunst Reiseführer
Marseille DuMont direkt
Käse aus Frankreich - eine 'Tour de Fromage' für den Gourmet
Zu Gast bei Monet, der große Impressionist als Gourmet
Verführung a la chocolat
Das Paris Kochbuch
Elsass Lothringen, Polyglott on tour
Tal der Loire und Normandie DuMont Reisetaschenbuch


Legendäre Urlaubsorte in Frankreich

Buchtipp DuMont-Kunth Legendäre Urlaubsorte in Frankreich

erschienen 2023 im Kunth Verlag / DuMont Reiseverlag als Bildband ISBN 978-3-9696-5098-1

Über 300 Seiten Geschichte, Geschichten und Sehenswertes

Der Mont-Saint-Michel ist für Frankreich das, was die Pyramiden für Ägypten ist.“ Dieser Ausspruch stammt von Victor Hugo (* 1802; † 1885), einem französischen Schriftsteller und Politiker. Und noch weitere Zitate von Persönlichkeiten werden im Zusammenhang mit den beschriebenen legendären Urlaubsorten erwähnt. Auch Baedecker wird zitiert. So beispielsweise bei Dieppe: „Am Strand sind an die 200 Zelte aufgespannt, in welchen die Badenden ihre Badekleidung anlegen, Frauen weite Gewänder, Männer kurze Beinkleider und dann zum Bad in’s Meer sich begeben. Je nach Bedürfnis von Badewärtern begleitet.“ (Baedecker’s Paris und Nordfrankreich, 1867).

Was ist noch zu lesen aus jener Ära des beginnenden Tourismus? Welche Retro-Ferienmomente kann man dort heute noch erleben? Ob Wasserflugzeug-, Korken- oder Louis de Funès-Museum, der Besuch eines Jasiminblütenfestes, im ältesten Kino der Welt, in einem legendären Café, in dem schon Churchill, Picasso und Cézanne saßen, des Geburtsort des Pétanque, in einen der vielen Kunstmuseen, historischen Gaststätten oder legendären Hotels – diese Buch bietet auf mehr als 300 Seiten unglaublich viel Information über mehr oder weniger Bekanntes. Auch Kulinarisches bleibt nicht unerwähnt, wie beispielsweise die normannische, gesalzene Butter, Lakritze, Tapenade oder „Canelés de Bordeaux“ (Festtagsküchlein). Weiters werden Infoblöcke „das gib’s heute noch heute“, „Souvenir, Souvenir“ und „Retro-Momente“ bei den Orten angeboten. Dabei möchte ich erwähnen, dass bei allen diesen Hinweisen auch Internetadressen angeführt werden. Farbig hervorgehoben sind kurze Beiträge wie über Coco Chanel, Fritz Schlumpf oder ein Ausflug nach Carnac.

Das Buch bietet eine Vielzahl an Bildern, historische wie aktuelle. Sie sind von guter bis sehr guter Qualität und aussagekräftig. Einige werden doppelseitig gezeigt. 25 „Zwischenstopps“ - zweiseitige Themen wie über die Crépes, das Versailles der Pferde, das Dorf von Asterix oder ein Hochgesang auf die Baskenmütze, sowie ein detailliertes Register runden den Inhalt dieses hervorragenden Buches ab. Begleitend gibt es eine Spotfy-Playlist mit den besten Chansons der 1920er- bis 1970er-Jahre.

Beim Lesen und Bilder betrachten sind mir viele Erinnerungen an meine eigenen Reisen gekommen. Und ich weiß jetzt, was ich alles noch immer nicht gesehen habe. Das Buch hat mich zu weiteren Entdeckungsreisen animiert. Wer mehr über den UNESCO-Welterbe-Kurort Vichy in der Auvergne, die Normannische Schweiz, den „Gorges du Tarn“ oder einen der legendären Badeorte an den Küsten, um nur drei der 78 im Buch beschriebenen Orte, Inseln und Landschaften, erfahren möchte, dem empfehle ich dieses Buch.

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Leuchttürme

Buchtipp Leuchttürme

Erschienen 2019 im Verlag Delius Klasing in der Edition Maritim, Format Klappenbroschur, ISBN 978-3-89225-635-9

Interessantes und eindrucksvolles Bilderbuch mit guter Hintergrundinformation

Jean Guichard, Jahrgang 1952, veröffentlichte eine im Dezember 1989 gemachte atemberaubende Aufnahme. Sie zeigt den Leuchtturmwärter des Leuchturms Kéréon, der vor die unterste Türe seines Leuchturms tritt als gerade riesige Wellen scheinbar über ihn hereinbrechen. Kéréon befindet sich westlich vor der bretonischen Küste Frankreichs auf der Insel Ouessant. Das Bild machte Guichard auf der ganzen Welt bekannt. Es ist das Titelbild des Buches.

Kern des Buches sind Bilder von Leuchttürmen und ihrer Umgebung. 14 in Frankreich werden ausführlich mit mehreren Bildern präsentiert sowie weitere Kurzportraits von Leuchttürmen in Deutschland, den USA, Kanada, Island, Finnland, Irland, Schottland und Großbritannien. Doch das 280seitige Buch bietet nicht nur eindrucksvolle Aufnahmen aus verschiedenen Jahres- und zu verschiedenen Tageszeiten, sondern auch interessante Beiträge über die Geschichte der Leuchttürme und Leuchtturmwärter in Frankreich.

Nach etlichen Bildern, die alle auch kurz die Geschichte des abgebildeten Turms schildern, kommt man zum ersten von vier mehrseitigen Beiträgen, der Geschichte des Berufes des Leuchtturmwärters. Obwohl es seit der Antike Leuchtfeuer gab, begann die französische Geschichte der Leuchttürme eigentlich erst nach der französischen Revolution Anfang des 19. Jahrhunderts. Es war das „Services des Phares“, die „Organisation der Leuchttürme“, die mit dem systematischen Aufbau, der Betreuung und Bemannung der Leuchttürme an der französischen Atlantikküste begann. Der Beitrag schildert den Alltag und die Aufgaben eines Leuchtturmwärters, die Beschaffenheit des Leuchtturmwärterhauses und die Entwicklung des Berufes vom Wärter zum Elektromechaniker.

Der Beitrag über die große Zeit der Leuchttürme erzählt von der Gefährlichkeit der Wachablösung auf den „offshore“-Leuchttürmen, berichtet aus alten Leuchtturm-Wachtagebüchern und von der Feuerwache. Zur Unterhaltung der Wärter richtete man im 19. Jahrhundert eine Leuchtturm-Bibliothek ein. Ob der Leuchtturm eine Erfindung der Bretagne war, damit beschäftigt sich der dritte Beitrag im Buch. Und er berichtet von der Entwicklung der Besichtigungsmöglichkeiten von Leuchttürmen, mit denen sich die Wärter ein Taschengeld zu ihrem sehr geringen Gehalt – sie waren Beamte des Staates – verdienten. Der Leuchtturm war auch in der Literatur zu finden wie beispielsweise in einem Roman von Jules Verne und Thema von Filmen. Die Automatisierung der Leuchtfeuer führte zum Ende der Leuchtturmwärter und zur Entdeckung der Leuchttürme als Fotomotive. Werden die Leuchtfeuer erlöschen wird im letzten Beitrag gefragt. Darin wird auch über den letzten Leuchtturm von Paris erzählt, der 1992 vom Dienstgebäude des „Service des Phares“ am Trocadéro-Platz abmontiert wurde.

Jean Guichard besuchte die Leuchttürme mehrmals und fing faszinierende Bilder ein. Den roten Backsteinbau des Leuchtturms auf dem Cap Fréhel in den rotbraunen Farben des Abendlichts, die felsenreiche Umgebung von Leuchttürmen bei Ebbe, bei Flut und bei Stürmen, Bauwerke auf Felsen mitten im Meer, bei denen man sich fragt, wie hier wohl die Wachablöse aufgrund der Brandung und Felsenhöhe erfolgen konnte. Es gibt aber auch Bilder von Leuchttürmen, die am Festland landeinwärts errichtet wurden und von kleinen Ansiedlungen umgeben mitten in Feldern stehen, wie beispielsweise auf der „Île de Batz“. Eindrucksvoll sind die Aufnahmen, auf denen die Gischt bis zur Laterne hinauf, 20, 30 oder mehr Meter, schäumt. Den Beiträgen kann man auch entnehmen, dass die Türme unter der Wucht der Naturgewalten wanken.

Die Bilder vermitteln die Kraft des Meeres, lassen die Leistungen früherer Baumeister dieser Türme und den Wärtern, die auch während Atlantikstürmen das Feuer überwachten, erahnen. Wie die Befeuerung funktionierte und welche Spiegeltechniken verwendet wurden kann man ebenfalls im Buch lesen.

Die Bilder der Leuchttürme in den anderen Ländern sind ebenso interessant und abwechslungsreich. So sieht man einen roten Turm in der Schneelandschaft von Island, finnische Leuchttürme, die aus dem Eismeer herausragen oder Irische, die wie Schwalbennester an mächtigen Felsen in der See kleben. Am Ende des Buches gibt es Übersichtskarten mit den Standorten der nummerierten Leuchttürme.

Es ist ein interessantes und eindrucksvolles Bilderbuch mit Geschichten, das einen guten Einblick in einen Beruf bietet, der schon fast verschwunden ist.

2019

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Bretagne

Buchtipp Bretagne Reiseführer Michael Müller 2016

Autor Marcus X. Schmid, 10. Auflage 2016, erschienen im Michael Müller Verlag, ISBN 978-3-95654-194-0

Ein spannendes „Lesebuch“ über eine der schönsten Regionen Europas

Wie der schöne Busen einer Patientin zur Entstehung des Stethoskops in Quimper führte und warum die Wanderung um den See von Huelgoat in einem Felsenchaos endet sind nur zwei Beispiele, die man in diesen exzellent geschriebenen Reiseführer nachlesen kann. Nein, das Buch ist mehr als nur ein Reiseführer – es ist ein Lesebuch. Ob Sie mir es glauben oder nicht, ich habe alle rund 600 Seiten mehr oder weniger gelesen. Und das, obwohl ich bereits vor drei Jahren die 9. Auflage verschlungen hatte. Aber dieser Führer über die Bretagne ist etwas Besonderes und zum wiederholten Lesen (und Erinnern) geeignet.

Neben den üblichen einleitenden Kapiteln wie Geschichte oder Essen und Trinken (mit einem Rezept für Crêpes, einer der bekanntesten kulinarischen Exportartikel der Bretagne) bietet das Kapitel „Wissenswertes von A bis Z“ bretonische Eigenheiten. Auf „Cairn“ (Fürstengrab) und „Calvaire“ (Kalvarienberg), „Fest-noz“, „Pardon“ und andere Begriffe stößt man beim Lesen immer wieder.

Die rund 500 Seiten der Ortsbeschreibungen gliedern sich in Nordküste, Finistère (dem nordwestlichsten Teil), Südküste und Landesinnere. Das Landesinnere bietet abseits der wohl bekannten Küstenregionen viel Sehenswertes, Beispiel die Festungsstadt Fougères. Irgendwie lustig finde ich es, dass – und nicht nur in diesem Bretagne- Führer – die Klosterinsel Le Mont Saint Michel ausführlich beschrieben wird, denn sie befindet sich zur Gänze samt Küstenlandschaft in der Region Normandie. Wer sich für das Schmökern in diesem Führer und dann natürlich vor Ort entsprechend Zeit nimmt, stößt auf Interessantes. So im Abschnitt über die ‚Côte de Granit Rose‘ – ‚Côte des Bruyéres‘, wo ein romantisches Bild der Trieux zum Kanufahren und Träumen einladet. In diesem Küstenabschnitt befindet sich zwischen zwei Felsen auch das wohl meist fotografierte Haus Frankreichs. Allerdings beschäftigt die Besitzerin des Hauses einen Anwalt, um für publizierte Bilder Honorare einzutreiben.

Praktische Übersichtskarten einzelner Küstenabschnitte oder Innenstädte machen die Orientierung und Planung von Besichtigungen einfacher. Die rund 60 Geschichten „Alles im Kasten“ bieten einen lesenswerten Querschnitt aus Geschichte, über Menschen und von Legenden (Merlin, die Artussage, der Gral). Natürlich gibt es Informationen zu Restaurants und Hotels mit Preisen, Besichtigungsvorschläge samt Öffnungszeiten und Eintrittspreise. Schmid hat gegenüber seiner letzten Auflage (2013) diese Daten aktualisiert, wie ich an Hand von Stichproben festgestellt habe. Mein persönlicher Hinweis: diese Daten können sich aber immer ändern und die Auflistungen sind nicht vollständig – das würde einfach den Rahmen des Buches sprengen.

Mein persönlicher Reisetipp: Übernachten Sie ein paar Tage im Raum Morlaix, von wo aus Sie die schönsten Nordküstenabschnitte der Bretagne in Tagesausflügen erkunden können. Und unternehmen Sie die „Calvaire-Tour“ der befriedeten Pfarrbezirke (Lampaul-Guimiliau, Guimiliau, Saint-Thégonnec, Sizun und Pleyben). Dieser Führer bietet Ihnen alles Wissenswerte dazu.

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Bistro, mon Amour - Klassiker aus der französischen Küche

Buchtipp Bistro, mon Amour, 2014

Anna & Christoph Heinrich, Fotografin Rita Newmann, 2014 erschienen im Christian Brandstätter Verlag Wien, ISBN 978-3-85033-646-8

Ein sehr französisch-authentisches Buch mit Zusatzinfo über Zutaten und Entstehungsgeschichten von Gerichten

Schlägt man das Buch auf und schaut es sich zunächst einmal nur durch, fühlt man sich ein Bistro in irgendeiner Stadt in Frankreich versetzt. Doch es handelt sich um das „Beaulieu“ im österreichischen Wien. So authentisch hat Rita Newmann die Atmosphäre dieses Lokals in Bilder eingefangen.

Nachdem eingangs auf einigen Seiten das echte französische Bistro treffend erklärt wurde, natürlich mit Bildern aus dem „Beaulieu“, geht es mit den Rezepten los.

Salate, Sandwiches, Vorspeisen, Suppen, Quiches, Buchweizen-Crêpes, Hauptspeisen, Desserts und Käse. Da gibt es beispielsweise den „Salade au chèvre chaud“, das mit Ziegenkäse überbackene Baguette auf Salat. Also zunächst immer die original französische Bezeichnung des Gerichts, gefolgt von der deutschen Übersetzung. So gibt es übrigens am Ende des Buches auch ein Register in beiden Sprachen. Doch zurück zu diesem Rezept. Neben, meist ganzseitigem, Bild folgt auf der rechten Seite das Rezept für vier Personen. Oft gibt es noch Tipps oder Weinempfehlungen dazu. Diesem Rezept aber folgt noch etwas. Nämlich eine doppelseitige Beschreibung des „Crottin de Chavignol“, des gereiften Ziegenkäses. Dieses Schema findet sich bei mehreren Rezepten. So wird nach dem Rezept für Weinbergschnecken in Knoblauch-Kräuter-Butter über die Weinbergschnecken geschrieben, nach dem Rezept „Steak Tartare“ unter dem Titel „Raubtierfütterung“ dieses Gericht näher erklärt. Natürlich wird auch über „die Mutter aller Suppen“ nicht nur das Rezept gebracht, sondern auch auf zwei Seiten die Geschichte der Bouillabaisse.

Die hervorragenden Bilder der einzelnen Speisen, die eingestreuten Stimmungsbilder, die übersichtlichen und gut verständlichen Rezepte, die handliche Form des Buches in Hardcover und die angenehme Seitengestaltung machen dieses Buch für mich zu einer wirklich gelungen Ausgabe von Klassikern aus der französischen Küche: vom „Croque-mademoiselle“ – Toast mit Blattspinat und Spiegelei über „Pot-au-feu“ – Rindfleisch-Suppentopf bis „Crêpe Suzette“ – jede Seite bringt wirklich echte Klassiker. Das Buch gefällt mir außerordentlich gut.

24. Juni 2014

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Korsika

Buchtipp Korsika, 2013

Marcus X. Schmid, 10. Auflage 2013 erschienen im Michael Müller Verlag, ISBN 978-3-89953-758-1

Zeigt die eindrucksvolle Vielfalt an Sehenswertem und Unbekanntem der Insel

Wer weltweit berühmte Sehenswürdigkeiten auf Korsika sucht, hat ein falsches Reiseziel gewählt. Wer frei herumziehenden Schweineherden begegnen, in wildromantische Buchten hinabsteigen und mit der einzigen Eisenbahnlinie ein kleines Abenteuer erleben will, der ist aber hier richtig. Ich selbst war noch nie auf Korsika und ich wollte mich einfach einmal mit der „faden“ Insel im Mittelmeer ein wenig auseinandersetzen. Nahm den Führer eben mal zur Hand – und habe ihn nicht mehr weggelegt!

Wer hätte es erwartet: Schon die Geschichte der Insel ist abwechslungsreich und mit unterhaltsamen Episoden durchsetzt (ein deutscher Hochstapler wurde als König gekrönt, im 18. Jh. wurden anstürmende, deutsche Soldaten mit „biologischer Kriegsführung“ in die Flucht geschlagen, u.a.). Im Kapitel „Wissenswertes von A – Z“ gibt es neben viel praktischer Information auch Interessantes zu lesen: über die Blutrache und Clans, über Steintische (dol = Tisch, men = Stein: Dolmen), über die Fremdenlegion und anderes.

Dann folgen die sechs Kapitel mit Beschreibungen: Bastia - der Norden, Ostküste, Südkorsika, der Westen - die Golfe, der Nordwesten - die Balagne und das Inselinnere. Unglaublich, welche Vielfalt an Information da der Autor zusammengetragen hat. Immer wieder hat er Tipps, wo es besonders reizvoll ist, welche Schlucht man sehen sollte, welche Wanderung empfehlenswert, wo es schöne Strände gibt, wo welches historische Gebäude sehenswert und anderes. Vom Bier aus Kastanienmehl, über die Lagustenfischerei, mal ein Hinweis auf 30 Winzer, mal ein Rundfahrttipp durch das Nebbio („Nebel“-Land), über alte Bergdörfer und natürlich alles über die bekannten Städte wie Bastia, Ajaccio, Bonifacio usw.

400 Seiten über Korsika, ohne Bla Bla, sondern mit echt spannenden und informativen Abschnitten, sehr gutem Bildmaterial und vielen Adressen und Tipps. Ich habe jetzt von Korsika ein völlig anderes Bild.

6. Jänner 2014

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Paris

Buchtipp Paris Reiseführer Michael Müller 2013

Autor Ralf Nestmeyer, 8. Auflage 2013 erschienen im Michael Müller Verlag, ISBN 978-3-89953-757-4

Aktuell, sehr praktisch und wirklich mit vielen Informationen

Eigentlich kenne ich Paris von zahlreichen Reisen her schon ganz gut. Im Zuge der Vorbereitung eines Reisevortrags über diese schöne Stadt an der Seine habe ich aber dann doch das eine oder andere Detail nochmals recherchieren müssen. Dabei überzeugte mich dieser Führer von Ralf Nestmeyer.

Beispiel Restaurants. Ein Lokal habe ich in besonders guter Erinnerung wegen seiner ansprechenden Einrichtung und des vernünftigen Preis-Leistungsverhältnisses – ich fand es auch in diesem Führer. Beispiel zwei: Nicht wirklich bekannt ist die Tatsache, dass sich am Montmartre der einzige Weingarten der Stadt befindet. Der Rundgang im Führer erwähnt ihn und führt an diesem vorbei. Apropos Rundgang. In 13 Rundgängen führt Nestmeyer den Besucher durch die Stadt. Bei jedem Rundgang gibt es eine wirklich sehr gute Detailkarte, auf der die Sehenswürdigkeiten, die Metro-Stationen, einige Restaurants und Geschäfte eingezeichnet sind. Diese Pläne sind so gut, dass sie, zusammen mit dem beiliegenden Stadtplan völlig ausreichend für einen Paris-Aufenthalt sind. Was ich auch sehr gut finde, sind die zahlreichen Restauranttipps bei jedem Ausflug. Denn ein oder zwei Tipps helfen in der Regel nicht wirklich, aber z. B. bei 15 Tipps beim Rundgang 2 sollte wohl wirklich etwas Passendes dabei sein. Übrigens, Nestmeyer gibt oft noch einen ganz persönlichen Restauranttipp. Letztes Beispiel: Im letzten Spaziergang macht der Autor auf die Schönheit des Canal Saint Martin aufmerksam, der sich im Nordosten der Stadt befindet. Auf ihm kann man auch Schifffahrten unternehmen. Wer über den Kanal hinaus noch ein Stück weiter – mit der Metro natürlich – nach Nordosten fährt, kommt zum Gelände des ehemaligen Pariser Schlachthofes, auf dem sich heute ein Freizeitgelände mit 180°-Kino, Technik- und Musikmuseen u.a. befindet, der Parc de la Villette.

Zahlreiche allgemeine Informationen, Adressen und Tipps ergänzen diesen wirklich guten und praktischen Führer. Ob Flohmärkte und Parkanlagen am Rande des Stadtzentrum, ob Chinesisches Viertel oder Vorschläge für Ausflüge etwas außerhalb Paris (z. B. nach Giverney, wo der impressionistische Maler Claude Monet lebte), die 288 Seiten des Führers bieten überraschend viele Informationen.

28. Dezember 2013

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Bretagne

Autor Marcus X. Schmid, 9. Auflage 2013 erschienen im Michael Müller Verlag, ISBN 978-3-89953-773-4

Sehr detailliert, interessant geschrieben und mit viel aktueller Information

Diesen Sommer habe ich einen interessanten Urlaub in der Bretagne verbracht! Geistig und doch sehr bildhaft beim Lesen dieses Reiseführers! 630 Seiten Merkwürdiges (Beispiel: 140+4+2, es geht um Stufen), Erotisches in der Katholischen Kirche („die sündige Nacht der Vergebung“), Geschichtliches (Korsaren), Legendenhaftes (Der Gral, Die Artussage, Merlin), Heiliges (St. Yves – Anwalt der Armen, einer der 777 bretonischen, nicht alle von der Kirche anerkannten, Heiligen), Sehenswertes (Le Mont Saint Michel), Wissenswertes (Austernzucht, Gezeiten, Pardon, Triumphbalken) und vieles mehr.

Bei Reisen habe ich diese nordwestlichste Region Frankreichs selbst ein wenig kennengelernt. Bilder von riesigen Artischocken-Felder an der Côte du Léon nördlich von Morlaix und westlich von Roscoff wurden beim Lesen wieder wach. Schmid schreibt, dass in diesem Teil Frankreichs der Strand mal nur wenige Meter breit sei und Stunden später müsse man hunderte Meter weit ins Meer durch Sand waten, denn die Gezeitenunterschiede können bis zu 14 Meter (!) betragen. Das kann ich aus eigener Erfahrung nur bestätigen.

Auch die mir immer noch sehr im Gedächtnis haftende „Calvaire-Tour“ (Kalvarienberg-Friedhofsbezirke) Lampaul-Guimiliau – Guimiliau – Saint-Thégonnec – Sizun – Pleyben mit den faszinierenden Steinbauten in Friedhöfen, den imposanten Triumphbalken und holzgeschnitzten Altären in den Kirchen, wird natürlich ausführlich beschrieben.

Nicht unwichtig sind die durchaus ausführlichen Beschreibungen der verschiedenen Badestrände zwischen den Abschnitten wildromantisch zerklüfteter Felsküsten, Informationen zu verschiedenen Bootsausflugsmöglichkeiten, bretonischer Feste, Fahrradverleih und vieler anderer Besichtigungsmöglichkeiten. Jugendherbergen, einfache Hotels bis hin zu Nobelhotels, Restauranttipps und Hinweise auf Campingplätze – zwischen Geschichte und Geschichten, guten Bildern und zahlreichen Detailkarten von Küstenabschnitten und Ortskernen bietet dieser Führer viele aha-Erlebnisse und „da-muss-ich-hin“-Impulse.

16. September 2013

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Nur in Paris - Ein Reiseführer zu einzigartigen Orten, geheimen Plätzen und ungewöhnlichen Sehenswürdigkeiten

Buchtipp Nur in Paris, 2013

Autor: Duncan J. D. Smith, 2013 erschienen im Brandstätter Verlag Wien, ISBN 978-3850337090

Kunstobjekte, Gebäude, Lebensweisen , Menschen – ein ganz anderes Paris!

Ein Leser schrieb in seiner Rezension eines Reiseführers einer Stadt, dass das Buch sehr schlecht sei. Weil der Autor nämlich nicht kurz und bündig jene Sehenswürdigkeiten aufgelistet hatte, die man als eiliger Besucher in drei Stunden einfach sehen muss! Punkt. Dieser Leser hätte es mit dem vorliegenden Buch wohl noch schwerer gehabt: Smith listet nämlich 98 Orte und Bemerkenswertes auf, von denen mindestens zwei Drittel unter den Begriff „muss man einfach sehen“ fallen. Aber sicher nicht in drei Stunden!

Es hängt nun sicherlich aber auch davon ab, was der Leser unter dem Begriff „muss man einfach sehen“ versteht. Smith scheint da, so wie ich, ein Anhänger der unscheinbaren, abseits liegenden Kleinode zu sein, die eine Stadt, wie Paris beispielsweise, erst so richtig erlebenswert machen.

Smith führt den Besucher beispielsweise in ein Stadtviertel, in dem man durch zahlreiche überdachte (Einkaufs)Passagen aus dem 19. Jahrhundert flanieren kann; Besucher können auch vier Mal in Paris die Freiheitsstatue von New York in maßstabgetreuem Verhältnis erleben ; ein anderer Spaziergang führt in das chinesische Viertel Klein-Wenzhou. Wo sich die weltgrößte Sammlung von Kugelschreibern verbirgt, wo es stille Kreuzgänge gibt und ein paar Abstiege in Pariser Unterwelten führen, sind weitere Entdeckungsmöglichkeiten. Sieben Stadtmauern von Paris gilt es zu finden, wann und wo die echte Dornenkrone Jesus einmal monatlich zu sehen ist erfährt der Leser ebenso wie die Lage und Geschichte eines historischen Jazz-Kellers. Wieso die wasserspendenden Eisenbrunnen einen englischen Namen tragen, dass es ein römisches Amphitheater in Paris gibt oder welches Bistro das beste sei – das Buch ist reich an Vorschlägen, was der interessierte Besucher in Paris so alles entdecken kann. Vielleicht möchte er ja einen Hindu-Tempel besichtigen oder ist sich im Museum der Fälschungen nicht sicher, ob er vor dem Original oder der Fälschung steht? Beim Eintritt in eine Kirche im 12. Arrondissement meint der Besucher, er stünde nun in der Hagia Sophia in Istanbul.

Jeder Artikel bietet nicht nur die direkte Information über das Objekt oder die Sehenswürdigkeit, sondern auch Rahmeninformationen, damit man die Sache besser verstehen und einordnen kann. Da wird beispielsweise kurz die Geschichte des Pariser Kanalsystems beschrieben oder bei der Manufaktur der Wandteppiche die Geschichte der Manufaktur.

Im vorderen und hinteren Buchdeckel findet man Übersichtskarten, damit man diese Orte findet. Bei den jeweiligen Artikeln steht welche U-Bahnlinie dorthin führt, wie die nächste U-Bahnstation heißt und natürlich die genaue Adresse. Aber auch nützliche Hinweise, ob man das Objekt jederzeit besichtigen kann, ob man sich anmelden muss oder ob es für die Öffentlichkeit nicht zugängig ist. Am Ende des Buches listet Smith nochmals alle Orte mit Adressen und Öffnungszeiten auf, gefolgt von einem umfangreichen Literaturverzeichnis „zum Weiterlesen“.
17. Mai 2013
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Midi-Pyrénées, Michael Müller Verlag

Buchtipp Midi-Pyrénées, Michael Müller Verlag, 2012

Autorin Annette Meiser, 1. Auflage 2012 erschienen im Michael Müller Verlag, ISBN 978-3-89953-750-5

Beschreibt sehr viele kleine Orte und bietet etliche kurze „Geschichten“

Na ja, ob der „Canal du Midi“ nun wirklich schon früher als „achtes Weltwunder“ bezeichnet wurde, wie die Autorin als Kapitelüberschrift schreibt oder erst als Modebezeichnung der letzten Jahre aufgekommen ist, lässt sich nicht eindeutig feststellen. Aber inhaltlich hat Meiser jedenfalls viel zusammengetragen, was sich ja schon alleine im Umfang des Buches – 420 Seiten – widerspiegelt. Sie geht auch auf Besonderheiten der Region gut erklärend ein, wie beispielsweise bei den beiden Winden, die in dieser Region vorkommen oder über die Bastiden, eine Besonderheit in der geschichtlichen Siedlungspolitik.

Gut erklärt sie die unterschiedlichen Nächtigungsmöglichkeiten und führt zahlreiche Internetadressen an. Beim Essen gibt es ein mittelalterliches Kauerlebnis zum Nachlesen und man erfährt, dass Frankreich ein Käseparadies ist. Ihre Ortsbeschreibungen lockert sie mit kleinen Geschichten wie über einen „frommen Diebstahl“ (im Pilgerort Conques) oder dem Dorf mit zwei Hälften (eine in den Midi-Pyrénées und eine in der Auvergne) auf.

Was ich gut finde, ist, dass sie beispielsweise im Rouergue auch kleine, wenig bekannte Orte kurz beschreibt, selbst wenn es da nichts Besonders gibt. Aber ist jemand in diesem Gebiet unterwegs, freut es ihn ja doch, wenn er ein paar Zeilen beispielsweise über Sainte-Eulalie-d’Olt oder Penne liest. Gleiches gilt für die Beschreibungen der östlichen Gascogne und den Teil in den Pyrenäen.

Was Restaurant- und Hoteltipps anbelangt, bin ich stets vorsichtig. Zum einen ist mir klar, dass weder Annette Meiser noch ein anderer Autor immer alle angegebenen Adressen auch selbst besucht haben kann. Und selbst wenn – es wechselt der Koch oder der Besitzer und ein Jahr später kann es besser oder schlechter sein. Ich werte daher diese Hinweise als eine grundlegende Möglichkeit, schaue aber, ob ich nicht doch auch noch Alternativen finde. Aber es sind überall immer einige Adressen angeführt. Meiser gibt sogar Campingplatz-Tipps wie beispielsweise bei Rieux-Volvestre am Flüsschen Arize.

Insgesamt ein ordentlich gemachter Führer. Ob alles stimmt, kann ich zwar nicht beurteilen, aber bei meiner nächsten Reise in die Midi-Pyrénées werde ich diesen Führer dabei haben.
19. Februar 2013
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Bastille, Boulevards, Bourbonen - der Paris-Führer für Juristen

Buchtipp DuMont-Kunth Legendäre Urlaubsorte in Frankreich

Autorin Barbara Sternthal, erschienen 2012 in der MANZ'sche Verlags- und Universitätsbuchhandlung Wien, ISBN 978-3-214-00499-6

Lettre de Cachet, Henker, Gauner – viel Unbekanntes erfährt der Leser!

Es ist 28,5 Zentimeter lang, zwölf Zentimeter breit und 1,2 Zentimeter dick, hat 139 Seiten und jede Seite 36 Zeilen, macht also 5 000 Zeilen geballte Paris-Information! Und was für Information! Obwohl ich bereits einige Geschichtsbücher über Frankreich bzw. Paris gelesen hatte – in diesem kleinen, aber oho-Buch, habe ich erstmals so richtig die geschichtliche Staatsentwicklung verstanden. Die Autorin versteht es gekonnt, obwohl sie selbst gar keine juristische Ausbildung hat, die Geschichte verständlich zu formulieren. Dabei legt sie ihren Fokus auf die Rechtsgeschichte, was die Sache nochmals interessanter macht. Denn während die meisten Geschichtsbücher ja auch andere Gebiete wie Musik oder Literatur streifen müssen (was diese dadurch auch komplexer, manchmal auch ungenauer, macht), konzentriert sich Sternthal auf die Justiz.

Sie beginnt beim Paris im Mittelalter, führt über das Haus Valois und die Bourbonen hin zur Revolution und Napoleon Bonaparte bis ins 20. Jahrhundert – wussten Sie, dass in Frankreich das letzte Todesurteil durch die Anwendung der Guillotine noch 1977 erfolgte? Apropos Guillotine – sie wurde vom Arzt Joseph-Ignace Guillotin „erfunden“, warum und wieso kann man in einem eigenen Kapitel lesen. Dieses Kapitel, wie andere auch, wird blau in einem eigenen Kasten dargestellt. In diesen Kästen wird eben über die Guillotine, den „Code Napoléon“, Ludwig VI., das „Chambre ardente“ und andere interessante Dinge informiert, insgesamt fast 80 Themen! Wer wusste schon, dass die französischen Könige die offizielle Justiz mit einem so genannten „Lettre de Cachet“ umgehen konnte? Ein Schreiben, direkt vom König, in dem er Haftbefehle ohne weitere Untersuchungen anordnen konnte.

Wie ein Halunke wie er im Buch steht, Gründer der „Sûreté Nationale“ (Police Nationale) werden konnte, die tragische Justizgeschichte des Offiziers Alfred Dreyfus, der Einfluss Catarina De Medici auf die Regierung Frankreichs, welche kriminalistische Ermittler als Romanfiguren in Paris zu Hause sind, sind ebenso Themen wie das sehr ausführliche Kapitel über die Französische Revolution. Gerade das Kapitel über die Französische Revolution berichtet sehr aufschlussreich über Hintergründe und die beteiligten Personen.

Sternthal schreibt aber nicht nur über die Justiz und Staatsführung, sie führt auch immer wieder, farblich hervorgehoben, die Schauplätze in Paris mit Angabe der Adresse und U-Bahnlinie an. Zusammen mit zahlreichen Abbildungen ist es ein spannendes Buch, klein, aber sehr detailliert recherchiert.
11. Februar 2013
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Languedoc Roussillon

Buchtipp Languedoc Roussillon Reiseführer Michael Müller 2012

DuMont Reise-Handbuch von Klaus Simon, 1. Auflage erschienen 2012 im DuMont Reiseverlag Ostfildern, ISBN 978-3-7701-7727-1

Gut recherchiert und mit guten Bildern

Mag mir jemand nachsagen, ich sähe so manche Region Europas mit verklärtem Auge, so kann ich mit Überzeugung sagen, dass ich diese Region (fast) nicht kenne und daher lasse ich mich erst von diesem Reise-Handbuch inspirieren. Das „fast“ deutet darauf hin, dass überraschender Weise für manchen die bekannten südfranzösischen Orte Nîmes und Pont du Gard nicht in der Provence, sondern bereits in dem Languedoc Roussillon liegen. Und von diesem Teil, der westliche der Rhône-Mündung ist, bis in die Pyrenäen hinauf zum Kleinstaat Andorra, zieht sich diese Region.

Simon beschreibt die „Folies“, die „Verrücktheiten“, und meint damit die Lustschlösser rund um Montpelier, deren es sieben gibt und Folies genannt werden. Auch Wandervorschläge bietet er an, wie jenen um den Pic St.-Loup (658 m ü. A.). Ja, und im Kapitel über die Ardèche, einen Fluss, kann ich wieder selbst mitreden. Mein allererster Frankreich-Urlaub führte mich 1979 in diese wunderbare Landschaft im Norden der Region. Dort, im Gebiet um den Mont Lozère und der Nord-Cevennen, liegen Wander- und Wasserparadiese. Etliche Grotten können auch besichtigt werden, nachzulesen in diesem Führer. In diesem Teil der Region ist der Kanu-Sport sehr populär – Adressen ebenfalls im Führer, zusammen einer ganzen Seit Ardèche-Tipps zu diesem Sport.

Im Kapitel über den Westen des Languedoc Roussillon gibt der Autor verschiedenste Tipps, vom Wohnen beim Winzer über die Auffahrt für geübte Radfahrer durch die Clamoux-Schlucht zum Pic de Nore bis hin zu Frankreichs am besten erhaltene mittelalterliche Stadtsilhouette von Carcassonne und dem Château de Peyrepertuse, der Zitadelle des Schwindels, wie diese Katharerburg genannt wird. Natürlich schreibt Simon auch über den Canal du Midi, einem der bekanntesten Wasserwege Frankreichs. Bei dem Kapitel über Roussillon, das sich entlang des Mittelmeers bis in die Pyrenäen erstreckt, kommen Themen wie die romanischen Dorfkirchen der Cerdagne, Ste-Marie-d’Arles, der ältesten Benediktinerabtei Kataloniens oder das Aude-Tal zur Sprache.

Übernachten, Essen, Trinken, Einkaufen und(„Geheim“-Tipps inklusive, Wandervorschläge sowie sonst in einem DuMont Reise-Handbuch übliche allgemeine Informationen und gute Bilder – ich finde, der Führer ist gut und – alles kann nie ein Reiseführer beinhalten!
27. September 2012
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Normandie

Buchtipp Normandie Reiseführer Michael Müller 2010

2010 (1. Auflage) erschienen im Michael Müller Verlag, Autor: Ralf Nestmeyer, ISBN 978-3-89953-563-1

Viele Details, aktuell und gute Beschreibungen – praktisch von mir erprobt

Ich war schon mehrmals in der Normandie, zuletzt im Juli 2012 – da hatte ich auch schon diesen Führer dabei. So konnte ich über bereits von mir besuchte Orte nachlesen und mich für die Reise in diesem Jahr einlesen. Es ist nicht mein erster Michael-Müller-Führer, aber der erste neue seit etlichen Jahren. Da ist mir auch gleich aufgefallen, dass das Inhaltsverzeichnis ausgesprochen übersichtlich und detailliert ist. Ich war z. B. im Château de Vascoeuil – im Inhaltsverzeichnis unter „Östlich der Seine“ sofort zu finden.

Wer den Ort Giverny sucht, findet nicht nur eine Beschreibung davon, sondern auch eine ganze Seite über Claude Monet und ein Bild aus der Nachbargemeinde Vernon von der romantischen Mühle über der Seine. Also durchaus einen guten Querschnitt an Information, was der Besucher in der Normandie an einem bestimmten Ort findet. Nochmals zum Inhaltsverzeichnis: Dort kann man auch auf einem Blick sehen, auf welcher Seite sich eine Karte findet und welche Sonderthemen wie über Claude Monet noch zu finden sind (z. B. über den Zisterzienserorden, Sisi – Elisabeth von Österreich – in der Normandie, Operation Jubilee in Dieppe u.a.).

Alle Informationen sind sehr aktuell, von der Meerrückgewinnungsaktion um den Mont Saint Michel angefangen bis zu den Übernachtungs- und Restauranttipps. Ja, das Hotel Dieppe in Rouen ist auch erwähnt, das sich beim „lautlosen“, weil unterirdischen Bahnhof der Stadt befindet, in dem ich schon mal übernachtet hatte, auch das kleine Hotel „De la Cathédrale“ in Rouen erwähnt Nestmeyer.

Trotz viel Information hat natürlich nicht alles Platz gefunden in diesem Führer, der über 400 Seiten stark ist. So fehlt mir doch der Hinweis auf die Übernachtungs- und Essensmöglichkeiten unmittelbar am Festland beim Mont Saint Michel (deren es dort mehrere Möglichkeiten gibt). Die herausnehmbare Normandie-Karte dient lediglich der Orientierung, ist aber nicht „reisetauglich“, da sie doch etwas zu einfach gestaltet ist. Dafür ist das Kapitel „Etwas Französisch“ mit elf Seiten, davon fünf Seiten als Speisenlexikon, wieder ganz nützlich. Mir ist auch die gute Qualität der Bilder aufgefallen, nicht zu viele, aber doch den Text auflockernd und erklärend.

Der Autor beschreibt sechs Wandermöglichkeiten an verschiedenen Orten in der Normandie und geht ausführlich auf die Geschichte des Zweiten Weltkriegs ein, da ja in diesem Teil Frankreichs die Befreiung Europas durch die Alliierten begann. Erfreulich, dass fast alle erwähnten Museen neben Angabe von Öffnungszeiten, Eintrittskosten und Internetadressen auch kurz beschrieben sind. So erfährt der Leser, dass man am „Geburtsort“ des Likörs Bénédictine nicht nur etwas über dessen Produktion und Geschichte erfährt, sondern ein interessantes Museum mit Kunstschmiedearbeiten, Elfenbeinschnitzereien und anderem – „Sieben-Meilen-Stiefeln“ eines Postillions – sehen kann.

Die darin gemachten Angaben stimmen mit den Erfahrungen meiner diesjährigen Reise überein. Insgesamt gesehen ist dieser Führer gut zu gebrauchen und für jede Normandie-Reise geeignet.
19. Juli 2012
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Hausbooturlaub Frankreich

Buchtipp Hausbooturlaub Frankreic, Delius Klasing 2012

1. Auflage erschienen 2012 im Verlag Delius Klasing, Edition Maritim, Autoren Hanne Müntinga, Michael Niessen, ISBN 978-3-89225-663-2

Nicht zu ausführlich, aber das Wesentliche über die Wasserstrecken findet man in diesem Buch

Es werden Hausbootsstrecken im Burgund, in Aquitanien und in der Bretagne sowie der Canal du Midi beschrieben. Die beiden Autoren sind diese Wasserstraßen mit verschieden großen Hausbooten abgefahren und geben zahlreiche praktische Tipps z. B. wo man anlegen sollte, wo es wann zu Liegeplätze-Engpässen kommen könnte, wo besonders viele Schleusen zu bewältigen sind, wo man was einkaufen kann und sollte (weil dann längere Zeit keine Gelegenheit kommt) u.a.

Jede Wasserstraße wird noch übersichtlich in einer Karte dargestellt, eine Infoseite gibt Auskunft über Länge, Anzahl der Schleusen und die dazu benötigte Zeit, welche Abfahrtszeiten sinnvoll wären und was entlang der Strecke sehenswert ist. Jede Tour ist am oberen Seitenrand farblich gekennzeichnet, so findet man im Buch schnell die gewünschte Strecke. Obwohl der Buchtitel „Hausbooturlaub“ heißt, gibt es bei jeder Tour auch Anreise- und Abreise-Reisebeschreibungen zu den Übernahmehäfen (nicht jeder kommt aber genau aus dieser Richtung). So beginnt die elftägige Beschreibung des Canal du Midi mit Tag 1 – Beaune und Chagny, Tag 2 – von Chagny über Port Cassafières nach Béziers, wo also dann der eigentliche Beginn in Port Cassafières ist. Die Tage 9 bis 11 sind für eine Autofahrt ins Land der Katharer reserviert. Es sind also rund sieben Tage Bootsurlaub. Die beiden Autoren geben in meinen Augen verhältnismäßig viel Raum für kulinarische Tipps und Restaurantbeschreibungen. Richtpreisangaben fehlen leider – ein Blick im Internet zeigt große Preisunterschiede (Menüs um € 18.-- ebenso wie welche um € 100.--) – somit wäre zumindest ein Hinweis, um welche Kategorie es sich handelt, günstig. Denn bei der Liste von Übernachtungsadressen am Ende des Buches gibt es sehr wohl solche Preishinweise.

Am Ende des Buches gibt es neben erwähnter Liste von Übernachtungsmöglichkeiten auch eine Liste von Restaurants, einige Seite Tipps rund um Boot und Schleuse, Adressen zur Bootsbuchung, eine Liste von Sehenswürdigkeiten mit Seitenverweisen sowie ein Register und in einem zweiseitigen Resümee vergeben die beiden Autoren Punkte zu den befahrenen Wasserstraßen. Das Bildmaterial ist durchaus in Ordnung und zeigt viele Dinge anschaulich im Detail. Insgesamt also ein Buch, das mit vielen hilfreichen Tipps ergänzend zu anderem Material, das man sich für so einen Urlaub besorgen sollte, gut passt.
26. Juni 2012
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Binnengewässer Frankreichs - alle schiffbaren Flüsse und Kanäle

Buchtipp Binnengewässer Frankreichs - alle schiffbaren Flüsse und Kanäle, Delius Klasing 2011

7. Auflage erschienen 2011 im Verlag Delius Klasing, Edition Maritim, Autor David Edwards-May, ISBN 978-3-89225-409-6

Gelungenes, kompetentes Fachbuch für Freunde der Binnenschifffahrtwege Frankreichs

Knapp zwei Kilo schwer, über 370 Seiten dick mit Beschreibungen von rund 90 Hauptkanälen sowie einem Register mit knapp 2 000 Orten, 25 Seiten Einführung mit allem Wissenswerten wie Bootspapiere, Funklizenz, Schleusen-Tipps oder allgemeinen Fahrhinweisen (Verkehrsregeln) – so die doch eindrucksvolle Übersicht über dieses unverzichtbare Standardnachschlagewerk für jeden, der gerne Frankreich vom (Binnen)Wasser aus kennenlernen möchte.

In der Einführung von David Edwards-May erfährt der Leser Hintergründe über dieses Buch und das französische System der Wasserwege. Über jedes schiffbare Gewässer, ob Fluss oder Kanal, findet man einen Übersichtslageplan sowie eine Detailkarte mit eingezeichneten Schleusen und den schiffbaren Abschnitten, eine kurze geschichtliche Einleitung über den Wasserweg, die immer wieder Interessantes beinhaltet, dann eine gute Beschreibung der Wasserstraße (welche Eigenheiten, wo man aufpassen sollte, ob mit Berufsschiffern zu rechnen ist usw.), einen eigenen Abschnitt über die Schleusen sowie weitere Details über Tiefgang, Brücken, zulässige Geschwindigkeit und Adressen der zuständigen Behörden. Der Hauptteil eines jeden Wasserweges ist jedoch eine detaillierte Entfernungstabelle, der auch sonst noch viele Informationen zu entnehmen ist: ob sich Schleusen automatisch bei Annäherung, per Funk, per Hand oder sonst wie öffnen, wo man anlegt (links/rechts), Entfernung zum Dorf, wo sich Brücken, Tunnels usw. befinden, wie die Liegeplätze ausgestattet sind (Strom, WC, Slipanlagen usw.) und viele weitere nützliche Details. Zahlreiche Detailkarten von Orts- oder Stadtzentren mit Hinweisen auf Brücken, Anlegestellen, Tunnels, Schleusen usw. und viele sehr gute Bilder geben diesem Buch auf jeden Fall den Charakter eines fundierten Fachbuches.

Bei den Bildern ist mir aufgefallen, dass die Beschreibungen wirklich sehr gut und vor allem sehr fachlich sind. Beispielsweise erwähnt der Autor beim Empfangssteg bei Tournus (Saône, km 253,3) die abgestuften Kais, die um 1900 zum Tränken für Vieh gebaut wurden. Eine besonders gute Beschreibung bietet er beim Fluss Lot, dem längsten Nebenfluss Frankreichs (alleine die Abschnittsbeschreibungen ziehen sich über fast zwei Seiten je zwei Spalten). Bei der Marne erwähnt der Autor, dass der 'Canal de Cornillon in Meaux' bereits 1235 gebaut wurde und somit der älteste Kanal Frankreichs sein dürfte. Weitere interessante Details sind z. B. das einzigartige Schiffshebewerk von Saint-Louis/Arzviller, das 44,55 m Höhe überwindet und 17 Schleusen ersetzt oder dass man am Canal latéral à la Loire einzigartig mittels dreier Brücken (Aquädukte) andere Flüsse überquert.

Insgesamt auch ein für den Laien sehr interessantes Buch, da es viele Details über die Binnenschifffahrt, geschichtliche Notizen, Landschaftsaufnahmen und technische Details (Seine-Nordeuropa-Kanal: Wasserversorgung und Transfersystem) enthält. Ich werde es als kompetentes Fachbuch in meiner Frankreich-Buchabteilung wohl noch öfters zu Rate ziehen.
März 2012
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Baedeker Allianz Reiseführer Frankreich: mit Special Guide Kulinarische Kleinode

erschienen 2011 im Verlag Baedeker, Ostfildern, ISBN 978-3829712354

Kleine Übersichtsstadtpläne, Straßenkarte, Sehenswürdigkeiten und Tipps - alles da

Auf zu einer Frankreichreise! Durch das Elsass und Lothringen nach Paris, die Seine entlang in die Normandie und durch die Bretagne, die Loire flussaufwärts und durch das Burgund nach Hause ' mit diesem Baedecker mit knapp über 800 Seiten wird man zwar keine Studienreise unternehmen können, aber er enthält alles, was man bei einer Urlaubsreise wie oben erwähnt so nachschlagen möchte. Da ist ein kleiner Übersichtsplan der Kathedrale von Chartres mit ihren berühmten Glasfenstern ebenso drinnen wie ein ausklappbarer Übersichtsplan von Schloss und Park Versailles oder vom Klosterberg Mont Saint Michel. Was fermes-auberges in den Südvogesen sind, welche Reiseziele in der Champagne sehenswert sind und wer die Katharer waren, wo man in Amboise übernachtet und was das 'Unternehmen Overlord' 1944 in der Normandie war, über Gustav Eiffel, Jean Gabin und Jeanne d'Arc, ja sogar über den kleinen Pyrenäen-Staat Andorra gibt dieser Führer Auskunft.

Essen, Trinken, Schlafen, Kunstgeschichte, Knigge, Urlaub aktiv, eine gut verwendbare Straßenkarte von ganz Frankreich im Maßstab 1:800 000 (allerdings empfehle ich aus eigener Erfahrung, sich noch einen handlichen Straßenatlas zu besorgen) und ein kleiner Special Guide 'so schmeckt Frankreich' mit allerlei Information zum Essen und wo man was einkauft ' ich finde, der Führer erfüllt als allgemeiner Reiseführer seine Aufgabe gut.
Jänner 2012
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Provence

Buchtipp Provence, DuMont-Kunst-Reiseführer-Reihe, 2011

erschienen 2011 in der DuMont-Kunst-Reiseführer-Reihe, ISBN 978-3-77013927-9

Sehr informativ und mit vielen Tipps

Mir liegt die 7. Auflage von 2011 vor.

Ich glaube, es gibt wenige Regionen in Europa, die etwas kleiner als Baden-Württemberg und so groß wie Ober- und Niederösterreich zusammen sind, die eine so große landschaftliche, aber auch kulturelle Vielfalt bieten. Im Falle der Provence reicht das geografische Spektrum von den Alpen bis ans Meer, von Wein und provencalischer Küche bis zu römischen, sehr gut erhaltenen Bauten und der Bedeutung Avignon zur Zeit der Gegenpäpste, von Malerei zur Plastik.

Dass aber ein DuMont Kunst-Reiseführer schon lange nicht mehr nur, klarerweise Kultur und Kunst bietet, sondern auch immer wieder praktische Alltagstipps, zeigt wieder einmal diese Ausgabe. Wie man das 'Musée de l'Arles antique' als Tourist am einfachsten erreicht, wird ebenso erklärt, wie beispielsweise das 'Globalticket' für alle Denkmäler und Museen in Arles oder wo man sich das Ticket für das Observatorium der Haute-Provence besorgen kann. Platz finden auch landschaftlich interessante Plätze wie der Mont Ventoux, die Camargue, Gorges du Verdon ' die Schlucht des Verdon oder das Vaucluse.

33 sehenswerte Orte mit einem oder zwei Sternen listet die Übersicht am Anfang des Buches auf (zum Vergleich: im DuMont Sizilien sind es 'nur' 25). Da es sich geografisch einfach anbietet, beschreibt die Autorin, promovierte Kunsthistorikerin und Reiseveranstalterin, auch Pont du Gard und Nîmes, die beide bereits in der westlich angrenzenden Département Languedoc liegen, sowie Vienne und Valence im Norden des Rhône-Tals, ebenfalls in anderen Départments. Hinweise wie 'Reisen und Genießen' mit besonderen Hotel- und Restauranttipps, Öffnungszeiten, Übersichtskarten und Innenstadtpläne, ein Glossar kunstgeschichtlicher Begriffe, eine Galerie von 30 bedeutenden Persönlichkeiten und andere Information haben Platz auf über 320 Seiten.

Die Bilder sind von sehr guter Qualität und zeigen nicht nur die Baudenkmäler, Malereien oder Plastiken, sondern oft auch die sie umgebende Landschaft. Zusammen mit guter Lichtwahl und Farbtönen machen sie grundsätzlich schon einmal Lust auf eine Reise in die Provence. Ein sehr gelungener Kunstreiseführer (kein Reiseführer für den Normaltouristen, um Missverständnissen vorzubeugen!).
15. November 2011
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DuMont direkt Marseille

Buchtipp Marseille, DuMont-direkt-Reihe, 2011

erschienen 2011 in der DuMont-direkt-Reihe, ISBN 978-3-7701-9578-7

Sehr informativ und mit vielen Tipps

800 Leihfahrräder, einen orientalischen Hammam, „Le Ferry Boat“ – die Steh-Fähre im alten Hafen, das Missionsschwestern-Restaurant beim Wahrzeichen der Stadt, der Basilika Nôtre Dame-de-la-Garde, der Hinweis, dass ein Getränk an Theke billiger ist als an den Tischen im Lokal und nochmals teurer auf den Terrassen, die besonders während des Sonnenuntergangs beliebt sind, sind nur einige Beispiele der viele Tipps und Informationen, die der Marseille-Kenner Klaus Simon in diesem kleinen, aber sehr informativen und brauchbaren Taschenführer anbietet.

Marseille, ein Schmelztiegel der Nationen ehemaliger französischer Gebiete Nordafrikas, bietet für jeden etwas. Ob die auf einem Hügel mit tausend Stufen liegende Altstadt, die exotisch-fremde Welt auf dem „Marché des Capucins“ oder die „Rue de Grignan“, die eleganteste Boutiquenmeile der Stadt – auf 120 Seiten sollte wirklich für jeden etwas zu finden sein.

Aber nicht nur über das unmittelbare Marseille lässt sich vieles nachlesen: Radfahren entlang der „Corniche Kennedy“, einer Panoramaküstenstraße, Ausflug auf die Frioul-Inseln mit der berühmt-berüchtigten Ile d’If und dem Gefängnis im Château d’If, Wander- und Badevorschläge im Naturwunder Calanques südöstlich der Stadt und andere Vorschläge für Ausflüge gibt Simon.

Überhaupt zeichnet er ein sehr modernes und lebendiges Bild einer Großstadt, die den Sprung von einer vergammelten, schmutzigen Hafenstadt zu einem hochmodernen Zentrum am Mittelmeer geschafft hat. Nicht umsonst wird sie 2013 „Kulturhauptstadt Europas“ sein. Selbstverständlich finden sich alle üblichen Service-Infos (Essen, Trinken, Ausgeh- und Clubbingmeile, Theater, Hotels, kleiner Sprachführer, Karte von der Innenstadt, aber auch von den Inseln und der Umgebung usw.) im Büchl. Mir gefällt dieser Reiseführer wirklich gut und macht Lust, einmal nach Marseille zu reisen.
5. Mai 2011
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Käse aus Frankreich

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Buchtipp Käse aus Frankreich

eine 'Tour de Fromage' für den Gourmet mit 120 Rezepten
erschienen 2010 in der Edition Styria, ISBN 978-3-99011-020-1

Ein besonderes Buch für den Fachmann und Käse-Genießer

Schon die Aufmachung – in einer kleinen Holzkiste verpackt und als Lesezeichen ein Käsemesser aus Holz – deuten auf besonderen Inhalt hin. Und dieser ist besonders. Der wohl unumstrittene „König der Käse“, der französische „Fromager“ (franz. Käsemeister) Bernard Mure-Ravaud, erzählt zunächst, wie er sich sein außergewöhnliches Wissen über viele hundert französische Käsesorten angeeignet hat. Dann schildert er mit auch für den Laien verständlichen Worten Wissenswertes über sein Handwerk, über die Produkte Milch, Butter und Käse, erklärt, warum Sahne nicht gleich Sahne ist und beschreibt schließlich mehr als 160 verschiedenste Käse aus allen Regionen Frankreichs.

Diese nach Regionen angeführten Käse-Beschreibungen sind mit „schmackhaften“ Bildern ausgeschmückt. Zunächst skizziert Mure-Ravaud jede Region hinsichtlich ihrer Käse-Eigenheiten. Dann wird jeder Käse in Bezug auf seine Konsistenz, genauen Herkunft und Zusammensetzung beschrieben, wie er hergestellt wird, welche Eigenheiten er aufweist und anderes mehr. Oft sind noch „Tipps des Käsemeisters“ extra angeführt, werden Ausflüge in die Geschichte mancher Käsesorten unternommen, französische Dichter zitiert, die von bestimmten Käsesorten schwärmten und anderes. Und mit 120 Rezepten gibt der Meister dem Leser gleich auch noch Probiermöglichkeiten in die Hand. Aber bei allen Beschreibungen dieser unterschiedlichsten Käsesorten spürte ich die Professionalität Mure-Ravauds, die ich auch tatsächlich aufgrund seiner einleitenden Autobiografie nachvollziehen kann.

Von den meisten Sorten wird der Käse-Laie wohl noch nie etwas gehört haben: Bleu des Causses, Fourme de Montbrison, Persillè des Arvais, um ein paar Beispiele anzuführen; aber natürlich finden sich auch Bries darunter und der allseits bekannte Camembert. Apropos Camembert: wer einmal einen „echten“ Camembert in der Normandie gekostet hat, findet jene Produkte, die man hierzulande in Supermärkten erhält, fast als nicht mehr genießbar!

Dieses Buch ist zweifelsohne ein echtes Fachbuch für den französischen Käse-Gourmet. Aber nichtsdestotrotz finde ich es auch als besonderes Geschenk für einen, der die französische Küche im Allgemeinen liebt und schätzt, aufgrund seiner Aufmachung sehr geeignet.
im Jänner 2011
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Zu Gast bei Monet

Buchtipp Zu Gast bei Monet. Der große Impressionist als Gourmet

Der große Impressionist als Gourmet, 180 Originalrezepte
erschienen 2010 in der Edition Styria, ISBN 978-3-99011-018-8

Nicht nur Kochbuch, nicht nur Biografie, auch ein optischer Genuss

Belebt vom Familiengeist (die Autorin ist die Ehefrau eines Urenkels von Alice Hoschedé, der zweiten Frau des Malers) ist ein ganz außergewöhnliches Buch entstanden: Rund 190 Seiten Stil-Leben, rund 110 Seiten davon sind dem Leben des Malers mit seiner zweiten Frau Alice in Giverny gewidmet, wo ihm um 1900 der Durchbruch zum großen Erfolg beschieden war, und auf rund 80 Seiten gibt es Rezepte – Rezepte, von denen zwar kein einziges die Handschrift Monets trägt – er selbst hatte nie gekocht – wohl aber Rezepte, die die Lebensart des Impressionisten widerspiegelt. Im riesigen Gemüsegarten sorgte ein eigener Gärtner für täglich frisches Gemüse, Kräuter und Salate. Essen war für Monet fast eine Zeremonie und spielte sich immer mittags ab, da der Meister das beste Licht am Nachmittag zum Malen nutzte.

Das Buch gibt einen sehr lebendigen Einblick in das Leben einer gut situierten Familie um die Jahrhundertwende 19./20. Jahrhunderts. Es schildert neben der Lebensgeschichte von Alice und Claude Monet die besondere Atmosphäre des Hauses in Giverny, die Organisation des großen Haushalts, der zahlreich zu bewirtenden Gäste, der ausgelassenen Picknicks im eigenen Garten und in der Umgebung, die Marotten des Hausherrn und viele andere Bereiche des damaligen Lebens.

Was dieses Buch so begeisternd macht sind aber die oft doppelseitigen Farbaufnahmen. Bilder, die im Hause Monet fotografiert wurden und Impressionen von gedeckten Tischen, der Küche, des romantischen Gartens oder der Natur zeigen, dazwischen Bilder, die Claude Monet gemalt hat und Originalaufnahmen , die den Künstler, seine Arbeit und seine Familie zeigen. Ich selbst war schon mehrmals in Giverny und bin jedes Mal wieder von der besonderen Atmosphäre dort begeistert. Dieses Buch bringt dieses besondere Flair sehr authentisch dem Leser und Betrachter rüber.

Die Rezepte geben Einblick in das Gourmetleben des Künstlers. Aus allen Teilen Frankreichs ließ er sich stets frische Ware liefern. Bei manchen Produkten traute er den Händlern in der Umgebung nicht so recht, was die Frische anbelangte und ging lieber in der Ferne einkaufen. Er frühstücke sehr früh und ausgiebig, was er bei seinen Reisen in England kennengelernt hatte. Und zu Mittag gab es dann das große Essen und auch alle Einladungen trugen sich stets zu Mittag zu. Abends gab es ein bescheidenes Essen. Da immer Freunde, Verwandte oder Geschäftsleute in Giverny weilten, sind einige Rezepte für acht oder mehr Personen angegeben. Die Familie sammelte Rezepte wo immer sie welche bekam und die Köchin plagte sich dann mit dem möglichst originalen Nachkochen herum. Huhn und Kapaun waren bei Monet beliebt und so finden sich über mehrere Seiten Rezepte dazu. Es finden sich etliche Wild-Rezepte, da Monet sich gerne von Freunden, die Jäger waren, beliefern ließ. Interessant ein englisches Rezept für Yorkshire Pudding. Er verschmähte auch den fetten Aal nicht, den er sich mit Sauce Tartar oder in Rotwein servieren ließ. Er aß gerne Fisch und Meerestiere, so auch Hummer in den verschiedensten Varianten. Bei den Nachspeisen überwiegen Rezepte für heimisches Obst, was in den Gärten von Monet reichlich wuchs. Besonders beliebt war das Bananeneis. Rezepte für Kuchen zum Tee, für Konfitüren und Konserven, sowie ein umfangreiches Register mit allen Rezepten, alles durchwirkt mit herrlichen Bildern, machen dieses Buch zu einem Kunstwerk, ganz im Sinne von Claude Monet.
im Jänner 2011
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Verführung à la chocolat

Buchtipp Verführung à la chocolat

Jean-Paul Hévin, der Maître Chocolatier aus Paris
erschienen 2010 in der Edition Styria, ISBN 978-3-99011-009-6

Canapés mit Kakao und Parmesan, ein Beispiel der Schokoladen-Variationen, mit denen Hévin, einer der ganz großen in seinem Fach, das ganze Buch hindurch begeistert. Madeleines, Honigkuchen mit Gewürzen, Millefeuille - über 40 schokoladige Rezepte findet der Leser. Dabei schildert er manchmal die Entstehungsgeschichte bzw. –legenden oder gibt Tipps. Verständliche und gut geschriebenen Rezepturen mit Hinweise auf den jeweiligen Schwierigkeitsgrad und traumhaft verführerische, ganzseitige Fotografien machen dieses Buch zu einem besonderen Kochbuch. Noch vor den Rezepten gibt Hévin ausführliche Informationen über den Ursprung der Kakaobohne, die Geschichte der Schokolade und über die Bedeutung der Schokolade in Japan, wo Hévin mehrere Jahre gearbeitet hatte und heute mehrere Schokoladenläden gehobener Schokoladenkultur führt. Für den Hobbykoch bietet er noch Profitipps, Beschreibungen der notwendigen Küchengeräte und –techniken sowie ein Glossar. Abgerundet wird das wirklich sehr ansprechend, auch optisch, gestaltete Buch mit einer Bibliografie und einer Adressliste der Läden Hévins in Paris sowie Bezugsquellen für Zubehör im Internet.

Die einzelnen Kapiteln bei den Rezepten: Schokolade in vielerlei Variationen, feine Kuchen und Gebäck, Desserts, kleine Verführungen; deren da wären u. a. Schokoladenperlen als Knabberspaß, Bûche de Noël – ein Weihnachtsbaumstamm aus Schokolade, Schokoladen-Éclairs, Schokoladentorteletts sowie heiße und kalte Desserts, beispielsweise Clafoutis mit Kirschen;

PS: wer meint, ich gäbe dieses Buch wieder her, der irrt - schon allein wegen der echt appetitlichen Bilder nicht!
im Jänner 2011
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Das Paris Kochbuch

Buchtipp Das Paris Kochbuch

Kulinarische Weltreise durch die Quartiere (Stadtviertel)

von Danyel Couet, Fotos von David Loftus, erschienen im Gerstenberg Verlag, ISBN 978-3-8369-2998-1

Danyel Couet, Chefkoch von Sternenrestaurants, schrieb bereits drei Kochbücher. Dieses handelt von seiner "alten Liebe", der Pariser Küche, die er durch seine Großmutter kennen- und lieben gelernt hat. Seine 99 Rezepte stammen aus verschiedenen Stadtteilen Paris: dem Afrikanischen, dem Arabischen, dem Jüdischen, dem Griechischen, dem Indischen, dem Asiatischen und er besucht Märkte und Bistros.

Was aber den wahren Reiz des Buches ausmacht, ist sein Aufbau: zunächst findet sich jeweils ein einleitender Artikel zum Kapitel. Die Rezepte werden doppelseitig präsentiert: auf einer Seite die Rezeptur, auf der anderen das Gericht, meist in appetitlicher Großaufnahme. Angereichert ist das Buch mit Bildcollagen Pariser Impressionen, Bildern, die Danyel Couet zeigen, Einzelaufnahmen aus dem Alltagsleben Paris oder von Zutaten der Rezepte.

Ein alphabetisches Rezeptregister erleichtert das Finden von beispielsweise einer arabischen Gewürzmischung, Brathuhn mit Kokosmilch, Koriander und Chili, Eintopf mit Tintenfisch und Lavendel, Ghanaische Süßkartoffelbällchen, Lammfleischbällchen mit Feta, Rhabarber mit gerösteten Mandeln, Seebarsch Mbongo oder Thailändischem Eintopf mit Zaziki;

Ein Buch für Augen und Gaumen.
im Jänner 2011
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Elsass Lothringen

Buchtipp Elsass Lothringen

ISBN 978-3-493-56877-6, erschienen bei Polyglott in der Reihe on tour

Wer etwas handliches, kleines zum kurz Nachschauen sucht, wird mit dieser Serie von Polyglott recht zufrieden sein. Auf etwas mehr als 100 Seiten erfahren Sie alles Wissenswerte, viele Adressen, gute Detailkarten und das eine oder andere Extra, das Sie nicht auslassen sollten. Die flipmap ist eine praktische Karte, die man getrennt vom Büchlein bei sich tragen kann. Von dieser Reihe gibt es mehr als 220 verschiedene Reiseziele.
Diese Reisebüchlein-Serie ist wirklich sehr brauchbar.
im Jänner 2011
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Tal der Loire

Buchtipp Tal der Loire

ISBN 978-3-7701-5600-9
erschienen in der Reihe DuMont Reisetaschenbuch
   Diese Reisetaschenbuch-Reihe liebe ich sehr! Mit deutlich über 200 Seiten im praktischen Kleinformat bieten diese Bücher schon sehr viel Information. Stadtpläne, Adressen und einige längeren Beiträge über Persönlichkeiten oder Sehenswürdigkeiten machen diese Serie schon zu einem guten Begleiter bei Reisen.
im Jänner 2011
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