Flamingos und Yachthäfen
Ganz im Osten dieses großen Bogens liegt der Golfe du Lion. Hier erstreckt sich die von Kanälen durchzogene Petite Camargue mit ihren Reisfeldern. In dieser Feuchtlandschaft leben rosa Flamingos, Stiere und weiße Camargue-Pferde nebeneinander. Hier kann man den Salzbauern beim Einsammeln des vom Mistral getrockneten Salzes zuzusehen oder den Stierzüchtern, den „Manadiers“, die auf ihren Pferden die Stiere mit der Spitze ihres Dreizacks dirigieren.
Die Strände in der Bucht von Aigues-Mortes laden zu einem erfrischenden Bad nach dem Besuch des sehenswerten mittelalterlichen, von König Saint-Louis gegründeten Stadt. Bei Le Grau-du-Roi ist ein Abstecher zum berühmten Strand L’Espiguette ein Muss. Auf dieser riesigen Landzunge aus feinem Sand finden sich herrliche Plätze zum Sonnen im Schutz der Dünen. Der endlos erscheinende Sandstrand reicht bis zu den berühmten (Hotel- und Appartements-)„Pyramiden“ von La Grande-Motte. Wasser und Erde formen hier zwischen Meer und Salzseen ein buntes Mosaik aus Sand, Sumpf und Pinienwäldern. Und in Gruissan bilden die Pfahlhütten eine fantastische Filmkulisse, wie der Film „Betty Blue - 37,2 Grad am Morgen“ von Jacques Beineix beweist.
Diese Küstenlandschaft ist außerdem wie geschaffen für Bootsferien. Port-Camargue, einer der größten Yachthäfen Europas, und die weiteren 27 Häfen im Languedoc- Roussillon, verfügen über insgesamt 30 000 Liegeplätze für Yachten und Segelboote. Manche Ferienorte am Meer sind per Boot bis ins Zentrum erreichbar, wie beispielsweise Palavas-les-Flots oder Sète, das „Klein-Venedig des Languedoc“, wo alljährlich das berühmte Schifferstechen Anlass für ein großes Fest ist. Ein gemütlicher Spaziergang am Strand lässt sich im Sommer mit köstlichen Mahlzeiten in einem der Strandrestaurants krönen, mit frischen Austern und Fischspezialitäten.
Im Languedoc-Roussillon wurden unberührt gebliebene Küstenzonen zu Naturschutzgebieten erklärt, insbesondere zwischen Frontignan und Maguelone mit einer ehemaligen Kathedrale, die wie ein Wachturm aus dem Wasser aufzuragen scheint. Ein ausgesprochen interessantes Schutzgebiet erstreckt sich an der Orb-Mündung, die „Domaine des Orpellières“. Dieser Landstrich mit Dünen und Salzwiesen beherbergt eine vielfältige, schützenswerte Fauna und Flora.
Zu jeder Jahreszeit lassen das Blau des Mittelmeers und das Sonnenlicht die Küste in
tausend Farben leuchten; dieses besondere Licht der Côte Vermeille bewundern heute
Touristen, wie es damals Matisse und Picasso in Cerbère, Port-Vendres, Banyuls und
natürlich in Collioure, der Geburtsstadt des Fauvismus, getan hatten. Eine ideale Gegend
für Liebhaber einsamer Buchten mit hellem Sand, umgeben von Steilfelsen am Fuße der
Pyrenäen. Es sind wunderschöne Plätze für ein Picknick am Meer mit einem gut
bestückten Korb mit Anchovis aus Collioure und Wein aus Banyuls.
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