Das Limousin zu Füßen des Massif Central gilt nicht nur als „grüne Lunge Frankreichs“. Diese Region wird auch als Heimat knorriger Charakterköpfe betrachtet. Liebevoll deftig nennt man derartig regionales Urgestein „Les Gueules du Pays“ - Schnauzen der Region. Wohl, weil sie mit ihrer Meinung nur schwerlich hinter dem Berge halten. Und weil sie mit Inbrunst die Vorzüge ihrer Heimat immer und überall zu preisen wissen.
Selbst als Besitzerin des Schlosses von Boussac hat Madame Bernadette Blondeau
nicht das Geringste dagegen, als eine jener besagten „Schnauzen“ zu gelten.
Gerne zeigt sie ihre Festung aus dem 12. und 15. Jahrhundert ebenso temperamentvoll wie sachkundig.
Sie erzählt vor allem von der Entdeckung der berühmten Wandbehänge
„Dame à la Licorne“, Dame mit Einhorn,
durch George Sand. Genau, die George Sand,
Schriftstellerin mit bewegtem Leben und einer Beziehung zu Chopin. Ihr erster Roman im
rustikalen Milieu, „Jeanne“, spielt genau hier auf dem Château de Boussac. Sie beschrieb
damals den Blick aus ihrem Zimmerfenster: „(Das Schloss) dominiert eine wunderbare
Gegend. Der gewundene Bachlauf durchquert in seinem felsigen Bett eine weite Wiesen-
Landschaft mit verstreuten Kastanienbäumen…“ Das Zimmer von George Sand gibt es
immer noch, genauso liebevoll dekoriert mit Möbeln aus jener Epoche, wie die anderen
Räume des Schlosses. Die Sammelleidenschaft der Madame Blondeau hört aber nicht bei
Möbeln auf. Davon zeugen eine Pyramide aus Spardosen, Stöcke, Reise-Etuis, Früchte
aus Fayence…
Im Internet:
www.chateaudeboussac.com
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