Alençon in der Normandie mit ihren rund 30 000 Einwohnern, befindet sich etwa 2,5 Autostunden westlich von den Pariser Flughäfen entfernt. Keine 60 Kilometer südlich liegt Le Mans, berühmt für das 24-Stunden-Automobilrennen, und etwa 150 Kilometer westlich erreicht man bereits den Atlantik bei der Klosterinsel Le Mont Saint Michel.
Als Site Patrimonial Remarquable für ihr bemerkenswertes Kulturerbe eingestuft ist, bietet sich Alençon als Zwischenstopp mit viel Sehenswertem an. Hier ein Vorschlag für einen zweitägigen Aufenthalt in der ehemaligen Stadt der Herzöge.
Laden Sie die LEGENDR-App herunter (siehe rechts Internet-Links) oder holen Sie sich Ihren Stadtplan (auf Französisch, Englisch und Deutsch erhältlich) im Fremdenverkehrsamt ab, das sich im Maison d'Ozé am Place de la Magdeleine befindet, und entdecken Sie die spannende Geschichte dieser Stadt, die im Mittelalter ihren Aufschwung erlebte. Ihr Spaziergang führt Sie durch die Grande Rue zum Viertel Saint-Léonard, wo die ältesten Häuser von Alençon zu finden sind: Fachwerkhäuser, versteckte gepflasterte Höfe und das Schloss der Herzöge. Dazwischen Restaurants und Boutiquen.
Am Donnerstag- und Samstagvormittag ist ein Bummel über den Markt im Stadtzentrum abwechslungsreich. Hier findet sich alles, was man für einen gehaltvollen Picknickkorb mit lokalen Produkten braucht: Getränke made in Normandie wie Poiré (Birnenwein), Cidre (Apfelwein) oder Bier, frisches Brot, Käse, Obst und Gemüse, Fleisch, Pasteten, Honig und vieles mehr. Vor Ort kann verkostet oder natürlich ein Mitbringsel für zuhause eingekauft werden. Der Markt befindet sich am Fuße der Basilika Notre Dame, deren Portal im Stil der Flamboyant-Gotik zu den schönsten der Normandie zählt.
Wenn Sie mittags hungrig werden legen Sie einen Feinschmecker-Stopp im Le Bistrot (ausgezeichnet von Gault et Millau), einem kleinen, im Stil eines Lyoner Bouchon dekorierten Restaurant, oder im Haut Ministère, das feine Schnitzel à la normande (mit Obers-Pilzsauce) anbietet.
Der Nachmittag bietet sich für einen Besuch im Musée des Beaux-Arts et de la Dentelle (Museum der Schönen Künste und der Spitze) an. Das Museum beherbergt außergewöhnliche Sammlungen. Eine Abteilung widmet sich der Geschichte der Dentelle au 'Point d'Alençon', dem Nähen von Spitze. Dieses weltweit einzigartige Wissen wurde in die Liste des UNESCO-Welterbe aufgenommen, und das aus gutem Grund: 15 Stunden Arbeit sind nötig, um einen einzigen Quadratzentimeter herzustellen. Sehenswert ist der 3,50 m lange Brautschleier, ein seltenes Werk, für das fast 500 ;000 (!) Arbeitsstunden aufgewendet wurden.
Unbedingt besuchen sollte man das Geburtshaus der heiligen Theresa von Lisieux, der vielleicht bekanntesten Heiligen Frankreichs. Ihre Eltern, Louis und Zélie, sind das einzige Paar, das 2015 heiliggesprochen wurde. Das Haus der Familien ist reich an Geheimnissen und Geschichten. Es gewährt einen Einblick in die Privatsphäre dieser gewöhnlichen Familie mit ihrem außergewöhnlichen Schicksal.
Nach diesem abwechslungsreichen Tag machen Sie es sich in einem Hotel im Stadtzentrum (Ibis, Hôtel des Ducs), einem Gästezimmer (Les Deux Marguerite) oder einer Ferienwohnung (Les 3 petites pommes) gemütlich. Ob im Restaurant La Suite, das für seine moderne und delikate Küche mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet wurde, oder in den Restaurants L'évidence oder Chez Fano mit einer kreativen Gourmetküche - hier ist alles vereint, um auch die größten Feinschmecker zu begeistern.
Am nächsten Tag geht es nach Saint-Céneri-le-Gérei, 15 Kilometer südwestlich von Alençon, einem der schönsten Dörfer Frankreichs, das mitten in der Natur im Herzen der Alpes Mancelles liegt. Ein Spaziergang durch die Gassen dieses kleinen Dorfes lässt die Geheimnisse und Anekdoten erahnen. In der Herberge der Schwestern Moisy sollten Sie sich die Salle des décapités ("Zimmer der Enthaupteten") ansehen. Der Name geht auf die Pariser Maler des 19. Jahrhunderts zurück, die hier einst regelmäßig den Sommer verbrachten. Der einzigartige Raum zeigt wie in einem chinesischen Schattenschnitt 66 Profile von Malern, Einwohnern und Reisenden.
In der Saint-Céneri gewidmeten Kapelle sieht man eine Statue des Heiligen, der im 7. Jahrhundert das Dorf gründete. Die Legende besagt, dass junge Mädchen auf der Suche nach einem Ehemann eine Nadel in seine Füße stechen, damit er ihre Wünsche erfülle. Neugierige und Kunstliebhaber sollten auch die Türen der zahlreichen Künstlerateliers aufstoßen, wie zum Beispiel das von Amélie Romet, die Sie herzlich empfangen wird. Sie ist Künstlerin mit Leib und Seele und malt Landschaften, Natur und Tiere.
Zu Mittag können Sie ein gutes Glas lokalen Cidre und eine saisonale Küche kann man in La Maison du Gasseau, fünf Kilometer südlich des Dorfes, genießen. Auf diesem Anwesen liegt die Terrasse mitten in der Natur. Für Kinder ist der Baumkletterpark gleich nebenan. Anschließend gilt es, die Wanderschuhe zu schnüren und die Gegend zu erkunden. Der Trotté par la Corniche ist ein fünf Kilometer langer Rundweg, der den schönsten Blick auf das Dorf Saint-Céneri bietet. Dann geht es weiter zu den Jardins de la Mansonière, wo Ihnen ein Ehepaar mit einer großen Leidenschaft für´s Gärtnern 15 individuelle Gärten präsentiert, deren Stil zwischen Rosengarten, asiatischem Garten und Duftgarten abwechselt. Ein zarter Duft, der dieses schöne zweitägige Programm abrundet.
Anreisemöglichkeiten: Mit dem Zug (zwei Stunden von Paris mit Umsteigen im Bahnhof von Le Mans), mit dem Flugzeug oder Auto (2,5 Stunden von den Pariser Flughäfen), mit dem Fahrrad (Etappe der Véloscénie, einer 450 km langen Fahrradroute, die Paris mit dem Mont-Saint-Michel verbindet).
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