Die Geschichte des 1. Mai Rennens in Salzburg
Das unter dem Namen 1. Mai Rennen bekannt gewordene Motorradrennen auf
Autobahnteilstücken in der Nähe der Stadt Salzburg hatte seinen Ursprung in Salzburg-Liefering.
Die einzelnen Kapiteln:
* Geschichte
* Die Rennen in Liefering
* Die Rennen in Anif - Grödig
* Die Rennen auf dem Salzburgring
* Salzburger bei den Rennen
* Internationale Stars bei den Rennen
Geschichte
Interessant ist ein Blick in den Nationalen Sportkalender 1947 der Obersten Sportkommission in Wien. Darin stand ursprünglich "22. VI. Strassenrundrennen Salzburg (Rundstrecke Anif - St. Leonhard - Niederalm - Anif)". Letztlich wurde daraus am 6. Juli das Autobahnrennen in Salzburg-Liefering, das ab 1951 als 1. Mai Rennen legendär wurde.
Im Frühjahr 1947, am 4. Mai, lockte das erste Sandbahnrennen der Nachkriegszeit in Salzburg 20 000 Zuschauer auf die Trabrennbahn in der Stadt Salzburg-Parsch an. Es wurde vom gerade gegründeten SAMTC (Salzburger Automobil-, Motorrad- und Touring-Club) veranstaltet. Ermutigt durch diesen Erfolg organisierte der SAMTC am 6. Juli 1947 das erste Rennen auf dem Autobahnkleeblatt der Autobahnanschlussstelle Salzburg-Mitte in Liefering. Gefahren wurde auf der Westautobahn bis vor die Autobahnbrücke Salzburg-Nord und bis zur Autobahnanschlussstelle Salzburg-Kleßheim. Zu diesem Ereignis kamen etwa 25 000 Zuschauer.
Ab 1950 übernahm dann der ARBÖ Salzburg die Organisation dieser Veranstaltung. Einige dieser Rennen waren von Dauerregen gekennzeichnet. So der "Große Preis von Österreich" 1959 und der darauffolgende 1960, der aber immer noch 20 000 Zuschauer anzog. Die Rennfahrer erreichten Durchschnittsgeschwindigkeiten bis zu 124,9 km/h., die beim trocknen 1. Mai Rennen 1961 mit 122,6 km/h auch nicht anders lagen. Ein anderes Bild bot sich 1962, als Schneetreiben und Temperaturen um null Grad herrschten.
Das Rennen 1951 war nicht nur für Motorräder ausgeschrieben, sondern erstmals auch für Touren- und Sportwagen.
Bis 1965 wurde das Rennen in Liefering auf diesem für das Publikum gut einsehbarem Autobahnstück durchgeführt. Dann wandert das 1. Mai Rennen weiter nach Anif, wo es auf der Autobahnanschlussstelle Salzburg-Süd standfand. Dort führte die Strecke einerseits bis zum damaligen Ende der späteren Tauernautobahn beim später dort entstandenen Maximarkt Anif und andererseits in Richtung Walserberg bis auf Höhe Marktzentrum von Grödig. Sogar der damalige Bundespräsident Franz Jonas gab sich beim ersten Rennen auf diesem Autobahnstück 1966 die Ehre, das von 30 000 Sportbegeisterten besucht wurde. Beim letzten Rennen 1969 stürzte der Salzburger Rudi Thalhammer schwer und musste daraufhin seine Rennfahrerkarriere beenden.
1970, am 26. April schließlich begann der Neustart des ''1. Mai Rennens'' auf dem Salzburgring. Und wieder bei scheußlichem Wetter. Es regnete und schneite. Die Durchschnittsgeschwindigkeiten betrugen trotzdem über 140 km/h. Das letzte 1. Mai Rennen wurde 1971 auf dem Salzburgring gefahren. Ab dann gab es zwar weiterhin den "Großen Preis von Österreich", aber an anderen Terminen.
Namensentwicklung
Zunächst als Straßenrundrennen bezeichnet fand das 1. Mai Rennen ab 1947 zu verschiedenen Termine statt. Erstmals 1951 fand es dann am 1. Mai statt, wobei der Termin in Folge manchmal noch schwankte, aber dann mit dem Rennen 1958 regelmäßig nur mehr am 1. Mai stattfand.
Nach dem Tod des bis heute einzigen österreichischen Solomotorrad-Weltmeisters Rupert Hollaus 1954 in Monza, Italien, wurde das Rennen ab 1955 in Gedächtnis an Hollaus als "Rupert-Hollaus-Gedächtnis-Rennen" bezeichnet. Schließlich führten die Bemühungen des Veranstalters dazu, dass am 1. Mai 1958 der erste „Große Preis von Österreich“ als Lauf zur österreichischen Motorradmeisterschaft in Liefering vor 50 000 Besuchern, darunter auch der bayerische Ministerpräsident Franz Josef Strauß, über die Bühne ging.
Bei den Salzburgern hieß dieses Rennen umgangssprachlich "1. Mai Rennen", wobei es auch die Schreibweise "1. Mai-Rennen" gab. Aber meist wurde vom "Straßenrundrennen am 1. Mai in Salzburg-Liefering auf der Autobahn" oder vom "Großen Preis von Österreich für Motorräder - Int. Rupert Hollaus Gedächtnis-Rennen 1. Mai ...." berichtet. Somit stellt die für diesen Beitrag gewählte Schreibweise eine vom Autor gewählte Fassung dar.
Streckenlängen
Von 1947 bis 1955 betrug die Streckenlänge in Liefering 4,2 Kilometer, von 1956 bis 1965 betrug sie in Liefering 5,1 Kilometer.
Die Rennen in Salzburg - Liefering
1947
Den Auftakt machte die 125 cm³-Klasse mit nur drei Runden. Es folgten die Hubraumklassen 250, 350 und 500 cm³. Allein der Salzburger Rennstall Schmirl stellte vier Fahrer, alle auf Puch: Richart Kwitt, Erwin Strubinsky, Ernst Wechner und Fredi Thürridl. Weitere Salzburger bei diesem ersten Rennen waren der Salzburger BMW-Vertreter Otto Artmaier, Helmut Volzwinkler, der Fahrschulbesitzer Willi Koch und Bosch-Fallnhauser-Chef Richard Felkl. In der Beiwagenklasse fuhren der Fahrschulbesitzer Toni Magnus und Konrad Eckschlager.
Der Sieg der Junior-Klasse A bis 250 cm³ wurde eine sichere Beute des Vöcklabruckers Krackowizer auf Rudge in 44:32,8 min., gefolgt von den Salzburgern Fritz Walcher auf Imperial in 46:43,4 min. und Richard Kwitt auf Puch in 46:43,4. Das Rennen führte über 15 Runden, was einer Distanz von 63 Kilometern entsprach (Rundenlänge 4,2 km). Krackowizer lag dann auch im Senior-Rennen drei Runden in Führung, bevor er wegen eines Defekts aufgeben musste.
Den persönlichen Aufzeichnungen von Helmut Krackowizer kann man entnehmen (1947): „... eine Gerade, etwa 1 400 m, 2 x 3 Spitzkurven, 4 Flachkurven schnell, 4 Flachkurven langsam... Reifendruck vorn 1,40 hinten 1,75...“.
Übrigens, die schnellste Runde auf dem damaligen Lieferinger Rundkurs bei jenem ersten Rennen fuhr der Salzburger Franz Josef Binder auf Velocette KTT MK8 350 mit 02:25,4 min., was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 126 km/h entsprach.
Die Ergebnisse
Junioren:
* 250 cm³-Klasse: Helmut Krackowizer, auf Rudge, Schnitt 85,3 km/h
* 350 cm³-Klasse: E. Schreyer, Bad Reichenhall , auf NSU, Schnitt 84,0 km/h
* 500 cm³-Klasse: Franz Turek, Wien, auf Rudge, Schnitt 92,5 km/h
Senioren:
* 125 cm³-Klasse: Sepp Hofer, Graz, auf Puch, Schnitt 68,4 km/h
* 250 cm³-Klasse: Stanislaus Suchanek, Wien, auf Puch, Schnitt 83,0 km/h
* 350 cm³-Klasse: Franz Josef Binder auf Velocette, Schnitt 94,3 km/h
* 500 cm³-Klasse: R. Rieberer, Graz, auf BWM, Schnitt 89,6 km/h
Beiwagen:
* 600 cm³-Klasse: Julius Beer, Feldkirch, auf Norton, Schnitt 89,4 km/h
Schnellste Runde des Tages: F. J. Binder mit einem Schnitt von 99,4 km/h
1948
Die Sieger der 2. Motorrad Straßen-Rundrennen am 12. September:
* 125 cm³-Klasse: Albert Friedhuber auf Puch, Schnitt 74,8 km/h
* 250 cm³-Klasse: B. Nocchi, Italien, auf Moto Guzzi, Schnitt 88,4 km/h
* 350 cm³-Klasse: Rudi Runtsch, Wien, auf Norton, Schnitt 96,25 km/h
* 500 cm³-Klasse: Helmut Volzwinkler, auf Norton, Schnitt 96,20 km/h
Beiwagen:
* 600 cm³-Klasse: Ida und Franz Ferstl, Goldegg, auf BMW, Schnitt 82,15 km/h
Schnellste Runde des Tages: Helmut Volzwinkler mit einem Schnitt von 100,10 km/h
1949
1949 gab es kein Rennen in Salzburg. Dies geht aus dem Programmheft für das Rennen 1951 hervor. In diesem werden die "Sieger der bisherigen Rennen" - 1947, 1948 und 1950 - angeführt.
1950
Das Auto- und Motorrad-Straßen-Rennen fand am 22. Oktober statt. Auf der Starterliste findet sich der spätere einzige Solo-Motorradweltmeister von Österreich, Rupert Hollaus, mit seiner Moto Guzzi 250.
Die Sieger:
* 125 cm³-Klasse: Hans Wechner auf Puch
* 250 cm³-Klasse: Alexander Mayer, St. Pölten, auf Moto Guzzi
* 350 cm³-Klasse: Ernst Vogel, Stockerau, auf AJS, fuhr später Automobil erfolgreich beim Gaisbergrennen
* 500 cm³-Klasse: Helmut Volzwinkler, auf Norton
Beiwagen
* 600 cm³-Klasse: Karl Eckschlager auf BMW
Schnellste Runde des Tages: Helmut Volzwinkler
1951
1951 fand dann das Internationale Motorrad- und Nationale Auto-Straßen-Rennen erstmals am 1. Mai statt. Zwar wechselte noch manchmal das Datum um den 1. Mai, doch wird das Rennen dann als ''1. Mai Rennen'' bezeichnet. Das Rennen 1951 war nicht nur für Motorräder ausgeschrieben, sondern erstmals auch für Touren- und Sportwagen. Wieder mit dabei war Rupert Hollaus. Und noch zwei Prominente finden sich unter den Teilnehmern in der Kategorie ''Automobile-, Sport- und Tourenwagen'': Ernst Kronreif, Mitbegründer von KTM, hat mit seinem Eigenbau ''Salmuson 1098'' genannt und Erich Trunkenpolz, der Sohn des Gründers von KTM, mit einer DKW 250.
Die Sieger:
* 125 cm²-Klasse: Kurt Schneeweiß, Vorarlberg, auf Puch
* 250 cm³_Klasse: Alexander Mayer, St. Pölten, der ersten Rennmaschine für den späteren einzigen
österreichischen Motorradweltmeister Rupert Hollaus, Mayer war auch sein Förderer und Betreuer, auf Moto Guzzi
* 350 cm³-Klasse: Leo Fassl, Wien
* 500 cm³-Klasse: Leo Fassl, Wien
* Beiwagen: Schäfer - Huber auf BMW
Die schnellste Runde des Tages fuhr der Deutsche Heinrich Thorn-Prikker auf Moto Guzzi mit 99,47 km/h;
Einen ausführlichen Beitrag habe ich im im Salzburgwiki mit Bildern zusammengestellt.
Rennen im Oktober
Am 7. Oktober fand noch ein zweites Straßenrennen in Liefering statt.
Die Sieger:
Motorräder:
* 125 cm²-Klasse: Franz Resch, Schladming, auf Puch
* 250 cm³_Klasse: Peter Frohnwieser sen., auf Triumph
* 350 cm³-Klasse: Peter Frohnwieser sen., auf Triumph
* 500 cm³-Klasse: B. Sieler, Deutschland, auf BMW
* Beiwagen: Heinz Düll, Prien am Chiemsee, auf BMW
Sportwagen:
* bis 1 500 cm²: F. Heckhoff, Salzburg, auf Porsche
* bis 2 000 cm³: Kurt Zeller, Hammerau, Rupertiwinkel, auf BMW
1952
''Azzurri Siege in Liefering'' betitelten die "Salzburger Nachrichten" ihren Bericht über das Rennen 1952. Der Weltklassefahrer Enrico Lorenzetti gewann auf Moto Guzzi "Gambalunghino" zwei Rennen in begeisterndem Stil, Lodovico Facchinelli war Tagesschnellster mit einer Runde mit 106,487 km/h vor mehr als 20 000 Zuschauern. Helmut Krackowizer lag nach dem Start am 11. Platz und schob sich in ruhiger Fahrt bis auf Rang sechs vor.
1953
1953 wird das ''1. Mai Rennen'' abermals gemischt Motorräder und Automobile ausgetragen. In der 350 cm³ Klasse kommt es zu einem spannenden Kampf um Platz eins zwischen Kramer und Krackowizer (auf BSA 350 Goldstar). Nach einem missglückten Bremsmanöver von Kramer verliert er zunächst den Anschluss an Krackowizer, kommt wieder an ihn heran und setzt in der vorletzten Kurve vor dem Zieleinlauf alles auf eine Karte. Dieses nicht ganz rekonstruierbare Ausbremsmanöver (Kramer schießt förmlich an Krackowizer vorbei, bremst extrem spät, Krackowizer streift Kramer und kommt zu Sturz) führt zu einem Protest von Krackowizer, dem die Salzburger Landessportkommission auch statt gibt: Krackowizer wird als Sieger gewertet.
Einen ausführlichen Beitrag über dieses Rennen habe ich im im Salzburgwiki mit Bildern zusammengestellt.
1954
Das 1. Mai Rennen 1954 war dominiert von der BMW-Mannschaft. Bei idealem Rennwetter erlebten über 10 000 Zuschauer guten Sport, jedoch wenig spannende Rennen. Mit ganz wenigen Ausnahmen zeichnete sich der Sieger bereits nach der ersten Runde ab. Der beste Sport wurde im Rennen um den "Preis der Salzburger Nachrichten" geboten, den Walter Zeller aus dem bayerischen Hammerau in Ainring sicher heimführen konnte.
Die Ergebnisse
Zur Austragung kamen folgende Rennen:
1. Rennen Klasse bis 350 cm³ Sportmaschinen (17,5 km Distanz)
* 1. Helmut Volzwinkler, Puch, 12:59,1 min (81,1 km/h)
* 2. Helmut Krackowizer, BSA Gold Star, 13:01,9 min.
* 3. Hans Krammer, Puch, 13:23,7 min.
Schnellste Runde: Josef Edlinger (Aspach) 84,8 km/h
2. Rennen Klasse bis 125 cm³ Rennmaschinen (15,6 km Distanz), Staatsmeisterschaftslauf,
Teilnehmer waren u. a. Paul Schwarz, Franz Albert, Alex Mayer und Kurt Statzinger;
* 1. Albert Friedhuber, Puch, 13:43,7 min. (68,1 km/h)
* 2. Leopold Hlinka (Wien), Puch, 14:06,1 min.
* 3. Rupert Wierer (Stadt Salzburg), Puch, 14:09,1 min.
Schnellste Runde: Paul Schwarz, Puch, 74,1 km/h
3. Rennen Klasse bis 350 cm³ Rennmaschinen (29,25 km Distanz), Staatsmeisterschaftslauf,
Teilnehmer waren u. a. Leopold Zöchling, Leonhard Fassl, Helmut Krackowizer und Helmut Volzwinkler;
* 1. Ernst Merinsky (Wien), AJS, 20:38,4 min. (85 km/h)
* 2. Leopold Zöchling (Wien), AJS, 21:14,9 min.
* 3. Helmut Krackowizer, BSA Goldstar, 21:42,9 min.
Schnellste Runde: Merinsky 89,5 km/h
4. Rennen Klasse der Beiwagen bis 500 cm³ (19,5 km Distanz), Staatsmeisterschaftslauf,
Teilnehmer waren u. a. Ernst Kussin (Beifahrer Charley), Viktor Pongratz (Beifahrerin sein Ehefrau), Wilhelm Noll
(Beifahrer Fritz Cron)
* 1. Sepp Dürnecker, Triumph, 16:04,2 min. (72,8 km/h)
* 2. Hans Bruckmüller (Linz), 16:10,2 min.
über 500 cm³
* 1. Noll/Cron (Kirchhain), BMW RS 54, 14:14,6 min. (82,1 km/h)
* 2. Heinz Düll (Prien am Chiemsee), BMW, 14:24,6 min. (eine Runde zurück)
* 3. Josef Walla (Wien), Jap, zwei Runden zurück
Schnellste Runde: Noll/Cron 88,5 km/h
5. Rennen Klasse bis 250 cm³ Sportmaschinen, Teilnehmer waren u. a. Alex Mayer, Paul Schwarz und Helmut Volzwinkler;
* 1. Helmut Volzwinkler, Puch, 11:33,4 min. (81,1 km/h)
* 2. Krammer, Puch, 11:37,6 min.
* 3. Gnaser (Graz), Puch, 12:32,2 min.
Schnellste Runde: Volzwinkler 83,97 km/h
6. Rennen Klasse bis 250 cm³ Rennmaschinen (19,5 km Distanz), Teilnehmer waren u. a. Paul Schwarz und Helmut Volzwinkler;
* 1. Krammer, Puch, 14:09,3 min. (82,6 km/h)
* 2. Volzwinkler, Puch, 14:13,3 min.
* 3. Alex Mayer, Moto Guzzi, 14:24,6 min.
Schnellste Runde: Krammer 84,37 km/h
7. Rennen Klasse über 500 cm³ Sportmaschinen (19,5 km Distanz)
* 1. Gerold Klinger, BMW, 13:07,9 min. (89 km/h)
* 2. Richard Felkl (Stadt Salzburg), Triumph, 13:46,4 min.
* 3. Alois Rücklauf (Hallein), 13:50,1 min.
7. Rennen Klasse bis 500 cm³ Sportmaschinen (19,5 km Distanz), das Feld startete zusammen mit den Maschinen über 500 cm³
* 1. Sepp Dürnecker, Triumph, 14:00,2 min. (83,57 km/h)
* 2. Ernst Oberlaber (Linz), AJS, 14:17,4 min.
* 3. Helmut Krackowizer, BSA Gold Star, 14:22,1 min.
Schnellste Runde: Gerold Klinger 91,4 km/h
8. Rennen Klasse bis 175 cm³ Sportmaschinen (17,5 km Distanz), Teilnehmer waren u. a. Albert Brenter, Paul Schwarz und Kurt Statzinger;
* 1. Franz Resch (Stainach), Puch, 10:04,6 min.
* 2. Alois Grieser, Puch, 10:20,4 min.
Schnellste Runde Friedhuber 73,1 km/h
9. Rennen Klasse über 350 cm³ Rennmaschinen (29,25 km Distanz), Staatsmeisterschaftslauf
* 1. Walter Zeller, BMW RS 54, 18:57,3 min. (92,6 km/h)
* 2. Leo Faßl, Norton, 19:23,9 min.
* 3. Gerold Klinger, BMW, 19:25,5 min.
* 4. Hans Wirtz (Schweiz), BMW RS 54, 19:53,9 min.
Schnellste Runde: Zeller 100,1 km/h, neuer Rundenrekord auf verkürztem Lieferinger Kurs
1955
1955 ging bei sommerlichem Wetter das ''1. Int. Rupert-Hollaus-Gedächtnis-Rennen'' am 1. Mai in Szene. Weit über 30 000 Zuschauer säumen den Salzburger Autobahnkurs. In der 125-cm³-Klasse konnten der Salzburger Staatsmeister Paul Schwarz und Erich Trunkenpolz, beide auf KTM, tapfer an Spitze des Feldes mithalten und belegten den ersten und zweiten Platz. Im Beiwagenrennen schob der Schweizer Strub sein Gespann etwas früher an als notwendig, seine Norton spranger erst an, als die Spitzengruppe bereits in Kleßeim bei der Kehre war. Mit unheimlicher Geschwindigkeit kam Strub die Gegengerade zurück und übernahm in der vierten Runde die Führung. Zwar konnte er die Strafminute, die er von der Rennleitung wegen Frühstarts nicht mehr aufholen, aber der Salzburger Ernst Kussin verzichtete als fairer Sportler auf den ihm zustehende Sieg.
1956
1956 gewann der deutsche August "Gustl" Hobl auf DKW die 125 cm³- und 350 cm³-Klasse; Walter Zeller war auf BMW in der 500 cm³-Klasse erfolgreich, der aus der damaligen Tschechoslowakei stammende Bartos Frantisek gewann auf CZ die 250 cm³-Klasse; Beiwagen: die Deutschen Friedrich Hillebrand (geborene Weißbach bei Lofer im Salzburger Land in Österreich!) und Manfred Grunwald auf BMW vor Schneider - Strauß auf BMW, Schnitt 105,08 km/h; schnellste Runde des Tages fuhr Ernst Riedelbauch in der 500er Klasse mit 117,36 km/h;
1957
1957 war das Jahr der Italiener: Doppelweltmeister Carlo Ubbiali auf MV Agusta gewann die 125-cm³- und
250-cm³-Klasse, Enrico Lorenzetti die 500 cm³-Klasse, ein österreichischer Sieg war in der 500 cm³ mit
Gerold Klinger (OÖ.) zu vermerken, der auch mit 114,10 km/h die schnellste Runde fuhr. Beiwagen, wie im
Vorjahr, gewannen Hillebrand und Grunwald. Das Regenrennen verfolgten etwa 15 000 Zuschauer.
Die Sieger:
125 cm²-Klasse: Carlo Ubbiali, Italien, auf MV Agusta, 95,50 km/h
250 cm³_Klasse: Carlo Ubbiali, Italien, auf MV Agusta, 98,50 km/h
350 cm³-Klasse: Enrico Lorenzetti, Italien, auf Moto Guzzi, 101,00 km/h
500 cm³-Klasse: Gerold Klinger, Österreich, auf BMW, 110,10 km/h
Beiwagen: Friedrich Hillebrand - Manfred Grunwald, Deutschland, auf BMW, 100,60 km/h
Die schnellste Runde des Tages fuhr der Österreicher Gerold Klinger auf BMW mit 114,10 km/h;
1958
1958 wurde das Rennen erstmals als Großer Preis von Österreich ausgetragen und es fanden sich mehr als 50 000 Zuschauer auf dem Autobahnabschnitt bei Liefering ein, darunter auch der deutsche Bundesminister der Verteidigung Franz Josef Strauß aus Bayern.
Es begannen die Rennen, die auch internationale Stars nach Salzburg gebracht hatten, wie zum Beispiel Geoffrey Duke, Mike Hailwood oder Luigi Taveri.
Carlo Ubbiali triumphierte wiederum in der 125- und 250-cm³-Klasse, der aus Südafrika stammende Paddy Driver gewann die 350-cm³-Klasse und der deutsche Ernst Hiller die 500-cm³-Klasse. Bei den Beiwagen blieben diesmal Schneider - Strauss siegreich; schnellste Runde fuhr John Hempleman in der 500-cm³-Klasse mit 124,05 km/h;
Fahrerisches Können bewies Ubbiali, als ihm im Rennen der Viertelliterklasse in der zweiten Runde die Benzinleitung undicht wurde. Acht Runden lang hielt er dann mit seiner linken Hand das Leck zu und gewann trotzdem souverän das Rennen.
Die Sieger:
* 125 cm²-Klasse: Carlo Ubbiali, Italien, auf MV Agusta, 107,36 km/h
* 250 cm³_Klasse: Carlo Ubbiali, Italien, auf MV Agusta, 111,95 km/h
: Rudi Thalhammer wurde Sechster
* 350 cm³-Klasse: Paddy Driver, Südafrika, auf Norton, 115,22 km/h
* 500 cm³-Klasse: Ernst Hiller, Deutschland, auf BMW, 121,59 km/h
* Beiwagen: Walter Schneider - Hans Strauß, Deutschland, auf BMW, 113,08 km/h
1959
Im Vorfeld der Veranstaltung kursierten Gerüchte, dass an einen offiziellen Start der Werksmannschaft von MV Agusta (Italien) in Salzburg nicht zu denken sei. Denn MV Agusta schickte dieses Jahr offiziell ihre Fahrer nur zu Weltmeisterschaftsläufen. Aber der Veranstalter hatte die beiden Weltmeister Carlo Ubiali ([[ITA]]) , der wie im Vorjahr mit einer vom Werk geliehenen Maschinen kam, und John Surtees ([[GBR]]), der mit zwei Norton kam (350 und 500 cm³), privat eingeladen. Auch Surtess' Werkskollege John Hartle (GBR) wollte zunächst mit einer Norton kommen, ebenso so der Weltmeister Geoffry Duke plante mit seiner Norton 350 und einer weiteren Viertellitermaschine, deren Namen noch nicht feststand, nach Salzburg zu kommen.
Der ''Salzburger Schnürlregen'' machte dann leider dem Veranstalter ARBÖ einen großen Strich durch die Rechnung - nur rund 20 000 Besucher erlebten spannende Rennen von rund 80 Rennfahrern aus 14 Ländern. In der Klasse bis 500 cm³ gab es ein spannendes Verfolgungsrennen, das der Engländer John Hartle auf der einzigen in Salzburg an den Start gegangene Vierzylinder-MV-Agusta für sich entschied. John Hartle fuhr in diesem Rennen auch mit 115,3 km/h die schnellste Regenrennenrunde, die bisher auf dem Kurs in Liefering gefahren wurde. Der in Führung gelegene BMW-Star Dickie Dale (GBR) musste in der zehnten Runde infolge eines Motorschadens aufgeben.
Weltmeister Carlo Ubbiali feierte seinen fünften Salzburger Sieg ''en suite''. Ernst Degner und Horst Fügner, beide aus der DDR auf MZ, waren in der Viertelliterklasse ohne ernst zu nehmende Konkurrenz. In diesem Rennen wurde der Salzburger Rudi Thalhammer Fünfter. Einen guten Eindruck hinterließ der junge Mechaniker aus Südrhodesien, Garry Hocking, der die gut besetzte 350-cm³-Klasse gewann. Die Sensation des Tages gab es dann in der Beiwagenklasse. Weltmeister Schneider/Strauß fielen nach sieben Runden in Führung liegend wegen Ventilbruch aus und mussten den Sieg den Schweizer Scheidegger/Burgkard überlassen.
Ein ausgezeichnetes Rennen fuhr der Halleiner Erwin Lechner auf einer Werks-KTM in der 125-cm²-Klasse. Vom Start bis ins Ziel verteidigte er seinen vierten Platz hinter dem Sieger Carlo Ubbiali, Horst Fügner und Ernst Degner.
Die Sieger:
* 125 cm³: Carlo Ubbiali auf MV Augusta und Ernst Degner die schnellste Runde mit 101,23 km/h
* 250 cm³: Horst Fügner aus der DDR (Deutsche Demokratische Republik)
* 350 cm³: Gary Hocking aus Südrhodesien, heute Zimbabwe
* 500 cm³: John Hartle aus England, ebenfalls auf MV Agusta
* Beiwagen: Scheidegger - Burgkart aus der Schweiz
1960
Die Sieger:
* 125 cm³-Klasse: Ernst Degner, Deutsche Demokratische Republik, auf MZ, 103,27 km/h, schnellste Runde: Ernst Degner mit 106,55 km/h
* 250 cm³-Klasse: Ernst Degner, Deutsche Demokratische Republik, auf MZ, 103,27 km/h, schnellste Runde: Frantisek Stastny mit 115,18 km/h
* 350 cm³-Klasse: Frantisek Stastny, CSSR, auf Jawa, 115,68 km/h, schnellste Runde: Frantisek Stastny mit 115,18 km/h
* 500 cm³-Klasse: Dave Chadwick, England, auf Norton, 121,27 km/h, schnellste Runde: Dale Dickie, England, Norton, mit 124,96 km/h
* Beiwagen: Helmut Fath - Alfred Wohlgemuth, Deutschland, auf BWM, 113,00 km/h, schnellste Runde: Fath - Wohlgemuth mit 115,62 km/h
Den Rennverlauf werde ich noch ergänzen (Stand 29. Jänner 2022)
1961
Trotz unfreundlichem, kalten, aber trockenem Wetter kamen an die 30 000 Zuschauer. Insgesamt 140 Rennfahrer hatten genannt. Für jene Rennfahrer, die am Tag zuvor (der 1. Mai war ein Sonntag, also am 30. April) am Nürburgring in Deutschland gestartet waren (und über Nacht nach Salzburg gefahren waren), gab es am Sonntagvormittag eigene Trainingsläufe. In der 125-cm³-Klasse hatte der Schweizer Luigi Taveri mit seiner MZ Startschwierigkeiten - er konnte seine Maschine nicht starten.
Die Sieger:
*125 cm³-Klasse: Ernst Degner, Deutsche Demokratische Republik, auf MZ, 110,60 km/h,
schnellste Runde: Ernst Degner mit 113,15 km/h,
der Salzburger Manfred Magnus wird auf Paton Neunter, Erwin Lechner auf KTM Zehnter (beide eine Runde zurück);
*250 cm³-Klasse: Ernst Degner, Deutsche Demokratische Republik, auf MZ, 119,60 km/h,
schnellste Runde: Ernst Degner mit 122,57 km/h
*350 cm³-Klasse: Hugh Anderson, Neuseeland, auf AJS, 115,76 km/h,
schnellste Runde: Frank Perris, Kanada, Norton, mit 119,70 km/h;
der Salzburger Rudolf Thalhammer wird auf Norton Dritter
*500 cm³-Klasse: Dave Chadwick, England, auf Norton, 121,27 km/h,
schnellste Runde: Dale Dickie, England, Norton, mit 124,96 km/h
*Beiwagen: Florian Camathias, Schweiz - Hilmar Cecco, Deutschland auf BWM, 115,10 km/h,
schnellste Runde: Camathias - Cecco mit 117,10 km/h
1962
An den Trainingstagen blies ein eiskalter Wind Schneeflocken durch die Festspielstadt, man wusste noch gar nicht, ob man aufgrund der schlechten Sicht durch das Schneetreiben Trainingsläufe ausfallen lassen muss. Am Renntag war dann das zarte Frühlingsgrün und einer Schneedecke verschwunden und gegen Mittag, als die Zuschauer zur Strecke strömten, trocknete wenigstens die Straße auf. Die wenigen Plus-Grade ließen Zuschauer und Fahrer gleichermaßen frieren.
Moped-Rennen mit Sieger KTM Mopedfahrrad
Am Vortag des Rennens fand ein nationales Moped-Rennen auf verkürzter Strecke von 2,5 Kilometer Länge statt, die scherzhaft "Rund um das Fahrerlager" genannt wurde. 26 Fahrer traten mit ihren 50-cm³-Maschinen zum vier-Runden-Rennen an, von denen 16 ins Ziel kamen. Ein besonderer Gag in diesem Rennen war aber, dass nicht etwa Puch das Siegerfabrikat stellte, sondern KTM mit seinem für die Schweiz hergestellten Motorfahrrad (Fahrer Hans Walch aus Salzburg, Durchschnittsgeschwindigkeit 77,92 km/h). Es war ebenso wie das KTM Ponny Rollerchen, das mit Trunkenpolz jun. aus Mattighofen auf den dritten Platz einlief, sehr liebevoll und wie man sah mit ebenso viel Können von Erwin Lechner hergerichtet wurde. Am zweiten Platz landete Walter Laurer aus Wien auf HMW. Vierter wurde der Salzburger Walter Eisenmann auf HMW, Fünfter Horst Frühwirt, Salzburg, auf Puch. Die schnellste Runde fuhr Walch auf KTM in 1:48,9 (84,30 km/h).
Die Sieger:
*125 cm³-Klasse: Walter Brehme, Deutsche Demokratische Republik, auf MZ, 106,61 km/h,
schnellste Runde: Walter Brehme mit 108,26 km/h,
*250 cm³-Klasse: Werner Musiol, Deutsche Demokratische Republik, auf MZ, 114,18 km/h,
schnellste Runde: Werner Musiol mit 117,24 km/h
*350 cm³-Klasse: Frantisek Stastny, CSSR, auf Jawa,, 118,61 km/h,
schnellste Runde: Frantisek Stastny mit 121,82 km/h; der Salzburger Rudolf Thalhammer wird auf Norton Vierter
*500 cm³-Klasse: Mike Hailwood, England, auf MV Agusta, 125,75 km/h,
schnellste Runde: Mike Hailwood mit 128,03 km/h
*Beiwagen: Florian Camathias, Schweiz - Hilmar Cecco, Deutschland auf BWM, 116,34 km/h,
schnellste Runde: Camathias - Cecco mit 118,45 km/h
1963
Das 1. Mai Rennen war fest in ungarischer und englische Hand: Die Siege in der 125- und 250-cm³-Klasse gingen an den Ungarn Laszlo Szabo, der Sieg in der 350-cm³-Klasse an John Hartle und in der 500-cm³-Klasse an Mike Hailwood; in der Beiwagenklasse war diesmal die Schweizer Fritz Scheidegger mit dem Engländer John Robinson erfolgreich. Das Rennen der 125-cm³-Klasse wurde als "Kronreif-Trunkenpolz-Gedächtnisrennen" durchgeführt.Die Sieger:
*125 cm³-Klasse: Laszlo Szabo, Ungarn, auf MZ, 111,89 km/h,
schnellste Runde: Laszlo Szabo mit 115,03 km/h
*250 cm³-Klasse: Laszlo Szabo, Ungarn, auf MZ, 118,38 km/h,
schnellste Runde: Mike Hailwood, England, MZ, mit 121,98 km/h (ausgefallen wegen Motorschaden)
*350 cm³-Klasse: John Hartle, England, auf MV Agusta, 127,40 km/h,
schnellste Runde: John Hartle mit 121,35 km/h
*500 cm³-Klasse: Mike Hailwood, England, auf Norton, 121,27 km/h,
schnellste Runde: Mike Hailwood, England, Norton, mit 130,77 km/h
*Beiwagen: Fritz Scheidegger, Schweiz - John Robinson, England, auf BWM, 115,10 km/h,
schnellste Runde: Scheidegger - Robinson mit 117,39 km/h
* Chef der Technischen Kommissäre: Toni Magnus
* Depot: Otto Artmaier
* Boxenaufsicht: Fritz Walcher
* Presse: Dr. Helmut Krackowizer und Wolfgang Gruber
* Rennreportage: Hans Klettner und Dr. Helmut Krackowizer
1964
Fünf neue Gesichter gewannen die Rennen:
125 cm³ über zehn Runden = 51 km, 32 Fahrer am Start, 17 im Ziel,
1. Bert Schneider, Österreich, Suzuki, 27:01,75 min. = 113,20 km/h, neuer Klassenrekord
2. Klaus Enderlein, DDR, MZ, 27:03,40 min.
3. Heinz Rosner, DDR, MZ, 27:35,32 min.
4. Stanislav Malina, CSSR, CZ 27:55,81 min.
5. Manfred Magnus, Salzburg, Honda, 28:28,51 min.
Schnellste Runde Bert Schneider 02:38,12 min. = 116,10 km/h, neuer Rundenrekord
250 cm³ über zwölf Runden = 61,2 km, 19 Fahrer am Start, elf im Ziel,
1. Stanislav Malina, CSSR, CZ, 31:27,52 min. = 116,94 km/h
2. Bruce Beale, GB, Honda, 31:40,90 min.
3. Dieter Krumpholz, DDR, MZ, 31:43,07 min.
4. Bert Schneider, Österreich, Suzuki, 32:06,32 min.
Schnellste Runde Bert Schneider 02:33,65 min. = 119,54 km/h
350 cm³ über zwölf Runden = 61,2 km, 28 Fahrer am Start, 16 im Ziel
1. Gustav Havel, CSSR, Jawa, 31:21,36 min. = 117,15 km/h
2. Bruce Beale, GB, Honda, 31:41 30 min.
3. Jack Findlay, Australien, AJS, 31:51,70 min.
Schnellste Runde Bruce Beale 02:31,18 min. = 121,43 km/h
500 cm³ über 15 Runden = 76,5 km, 28 Fahrer am Start, elf im Ziel
1. György Kurucz, Ungarn, Norton, 37:39,40 min = 121,91 km/h
2. Paddy Driver, GB, Matchless, 38:25,95 min.
3. Roland Pöll, Schweiz, Matchless, 38:34,62 min.
Schnellste Runde György Kurucz 02:27,38 min. = 124,60 km/h
Beiwagen 500 cm³ über zehn Runden = 51 km, 17 Fahrer am Start, neun im Ziel
1. Max Deubel - Emil Hörner, Deutschland, BMW, 26:16,40 min. = 116,49 km/h, neuer Klassenrekord
2. Chris Vincent - Keith Scott, GB, BMW, 26:59,62 min.
3. Fritz Scheidegger, Schweiz - John Robinson, England, BWM, 27:05,74
Schnellste Runde Max Deubel - Emil Hörner 02:35,99 min. = 117,69 km/h
1965
Über die Rennveranstaltung
Die "Salzburger Nachrichten" titelten am 2. Mai 1965 ihre Sportseite mit "Defektteufel vereitelte sowejtischen Sensationssieg". Aber Weltmeister Hugh Anderson fuhr Klassen- und Rundenrekord.
Mehr als 40 000 Besucher erlebten spannende Rennen wie das Rennen der 350-cm³-Klasse. In diesem Rennen hielt die Dramatik bis zur letzten Runde an. Denn der schon fast als Sensationssieger feststehende sowiej-russische Fahrer Endel Kilsa konnte mit seiner "Wostok" dem Angriff des Tschechen František Bocek auf "CZ" wenige hundert Meter vor dem Ziel nicht mehr standhalten und musste infolge eines Motorschadens aufgeben. Der Salzburger Rudi Thalhammer hielt mit der Weltelite gut mit und es hatte den Anschein, als könnte er in der Entscheidung mitreden. Allerdings wurde er Opfer seines eigenen hohen Tempos und, um einen Sturz zu vermeiden, fuhr er in die "Garage" (Auslauf). Damit verlor er wertvolle Zeit, die er nicht mehr aufholen konnte.
Nicht minder spektakulär war das Rennen der Halbliterklasse. Hier begrub der überaus spektakulär fahrende Amerikaner Anthony Woodmann, der weit in Führung lag, seine Siegchancen als er zu stark forcierte mit einem Sturz. In der Klasse bis 125 cm³ siegte erwartungsgemäß der dreifache Neuseeländische Weltmeister Hugh Anderson auf Werks-Suzuki. Er feierte nicht nur einen überlegenen Start-Zielsieg, sondern als einziger Fahrer im diesjährigen Grand Prix mit 115,03 km/h die bestehende Bestzeit (Schneider auf Suzuki 113,20 km/h) und den Rundenrekord in dieser Klasse auf 117,95 km/h verbesserte (Schneider 116,10 km/h).
Ausgesprochen spektakulär verlieft wieder einmal die Seitenwagen-Konkurrenz. Es gab ein packendes Duell über vier Runden zwischen den beiden deutschen BMW-Gespannen Auerbacher/Rickers und Deubel/Hörner. Erst mit einer technischen Meisterleistung in der Spitzkehre konnte sich das Weltmeistergespann Deubel/Hörner die Führungsposition erobern. Sie verteidigten dann ihre Führung bis ins Ziel. In Runde sieben gelang es dann im Duell um den zweiten Platz dem Schweizer Gespann Scheidegger/Robinsion, Auerbacher den zweiten Rang abzujagen.
Unschlagbar waren in der 250-cm³-Klasse die MZ-Maschinen. Rudi Thalhammer duellierte sich mit einer erstmals von ihm gefahrenen Werks-CZ fast das ganze Rennen mit dem "alten Rennfuchs" František Stastny, der dann im Ziel die Nase vorne hatte. Sehr viel Pech hatte der Salzburger Manfred Magnus. In der 125-cm³-Klasse fiel er durch Schaltungsbruch an seiner Werks-MZ aus, in der 250-cm³-Klasse musste er mit seiner Honda wegen Defekt in die Box.
MopedrennenIm Rahmen der Veranstaltung fand auch ein Mopedrennen statt. Unter den Teilnehmer befand sich ein später berühmter Rennfahrer - Harald Bartol. Er startet auf einer Sachs. Ein weiterer Teilnehmer auf Honda, Josef Reichart (Honda Sepp) schrieb über das Rennen:
Am 1. Mai 1965 beim "Großen Preis von Österreich" war ich mit meiner Honda 50 ccm in der Klasse "Rennmopeds" am Start. Der Start war auf der gesperrten Autobahn Wien-Salzburg-München in Salzburg-Mitte in Richtung Grenze zum Walserberg. Die Fahrbahn bestand aus einer Betondecke und die Ein- und Ausfahrten waren aus Kopfsteinpflaster: Bucklig und rutschig!!! Am Start waren 30 Fahrer, vorwiegend aber 2-Takter wie Derby, Sachs, Puch, Kreidler und Eigenbaus. Gestartet bin ich aus der zweiten Reihe und von der 4-Taktern war ich der schnellste und belegte den 5. Rang! Als Preisgeld bekam ich 50,-- Schilling (heute € 3,60) und das Startgeld war 30,- Schilling (€ 2,20). Den GP gewann Luigi Taveri mit der 50-ccm-Honda-2 Zylinder und die Klasse 125 mit der Fünf-Zylinder-Honda!
Rechts ersten Bild Josef Reichart auf Honda, darunter Bilder von ihm beim Rennen 1965.
Auch in diesem Jahr dominieren neue Sieger
125 cm³ über zehn Runden = 51 km
1. Hugh Anderson, Neuseeland, Suzuki, 26:36,18 min. = 115,03 km/h, neuer Klassenrekord
2. Dieter Krumpholz, DDR, MZ, 26:54,40 min.
3. Heinz Rosner, DDR, MZ, 27:00,38 min.
4. Hartmut Rosner, DDR, MZ, 27:18,31 min.
5. Joachim Leitert, DDR, MZ, 27:19,03 min.
6. Roland Rentzsch, BRD, MZ, 27:55,37 min.
Bester Österreicher: 12. Gerhard Pitsch, Honda, 27:37,98 min. eine Runde zurück
Schnellste Runde Hugh Anderson 02:36,63 min. = 117,95 km/h, neuer Rundenrekord
250 cm³ über zwölf Runden = 61,2 km
1. Dieter Krumpholz, DDR, MZ, 31:43,23 min. = 115,75 km/h
2. Frantacek Stastny, CSSR, CZ, 32:12:57 min.
3. Rudi Thalhammer, Neumarkt am Wallersee, CZ, 32:17,86 min.
4. Trevor Barnes, GBR, Moto Guzzi, 33:10,41 min.
5. John Blanchard, GBR, Aermacchi, 33:18,82 min.
6. Siegfried Lohmann, BRD, Lomaha, 33:22,61 min.
Schnellste Runde Klaus Enderlein auf MZ 02:35,24 min. = 118,20 km/h
350 cm³ über zwölf Runden = 61,2 km
1. Stanislaus Bocek, Tschechoslowakei, CSSR, Jawa, 31:26,56 min. = 116,79 km/h
2. Jack Ahearn, Australien, Norton, 31:27,65 min.
3. Ron Robinsion, Australien, Norton, 31:29,38 min.
4. Dan Shorey, GBR, Norton, 31:30,04 min.
5. Heinz Rosner, DDR, MZ, 31:32,72 min.
5. Rudi Thalhammer, Österreich, Jawa, 31:47,18 min.
Schnellste Runde Edel Kiisa, UdSSR, YKB, 02:31,91 min. = 120,85 km/h
500 cm³ über zwölf Runden = 61,2 km
1. Dan Shorey, GB, Norton, 38:28,38 min. = 119,37 km/h
2. Chris Conn, GB, Norton, 38:47,26 min.
3. György Kurucz, Ungarn, Norton, 38:53,34 min.
4. Agne Carlsson, SWE, Matchless, 39:39,22 min.
5. Endel Kiisa, UdSSR, SKEB, 39:53,80 min.
Bester Österreicher 7. Wolfgang Stropek, Österreich, Norton, 40:01,62 min.
Schnellste Runde Anthony Woodmann, Matchless, 02:29,32 min. = 123,01 km/h
Beiwagen 500 cm³ über zehn Runden = 51 km
1. Max Deubel - Emil Hörner, Deutschland, BMW, 26:19,05 min. = 116,27 km/h
2. Fritz Scheidegger, Schweiz - John Robinson, England, BWM, 26:29,90 min.
3. Georg Auerbacher - Eduard Dein, Deutschland, BMW, 26:46,92 min.
4. Kölle-Marquard, Deutschland, BMW, 26:55,54 min.
5. Butscher-Kalauch, Deutschland, BMW, 27:19,11 min.
6. Harris-Campell, GBR, BMW, 27:20,59 min.
Schnellste Runde Deubel - Hörner 02:35,14 min. = 118,36 km/h
Mopeds, Tourenklasse
1. Wolfgang Mentschik, Wien, Puch, 12:35,4 min. = 61,44 km/h
2. Paul Schwab, Salzburg, Puch, 12:37,0 min.
3. Michael Ledl, Salzburg, Puch, 12:44,0 min.
Schnellste Runde: Mentschik 63,21 km/h
Mopeds, Rennklasse
1. Manfred Lentsch, OÖ., Sachs, 18:55,2 min = 80,4 km/h
2. Ewald Rosenegger, OÖ., 19:38,8 min.
3. Helmut Flöss, Salzburg, Honda, 19:58,2 min.
Schnellste Runde Lentsch 82,1 km/h
Rennen bei Anif - Grödig
1966 bis 1969
Von 1966 bis 1969 fand dieses Motorradrennen auf dem Autobahnabschnitt bei Salzburg-Anif-Grödig statt. Damals endete die Autobahn beim heutigen Maximarkt in Anif-Niederalm. Sogar der damalige Bundespräsident Franz Jonas gab sich beim ersten Rennen auf diesem Autobahnstück 1967 die Ehre. Beim letzten Rennen 1969 stürzte der Salzburger Rudi Thalhammer schwer und musste daraufhin seine Rennfahrerkarriere beenden.
Sieger 1966
* 50 cm³: Barry Smith, Australien, Derbi; schnellste Runde: Rudolf Kunz (102,17 km/h)
* 500 cm³: Jack Findlay, Australien, Matchless; schnellste Runde: Gustav Havel (131,77 km/h)
* 125 cm³: Luigi Taveri, Schweiz, Honda; schnellste Runde: Klaus Enderlein (119,94 km/h)
* 350 cm³: Mike Hailwood, Großbritannien, Honda; schnellste Runde: Mike Hailwood (132,76 km/h)
* 250 cm³: Renzo Pasolini, Italien, Aermacchi; schnellste Runde: Jim Redman (128,13 km/h)
Beiwagen:
* 500 cm³: Georg Auerbacher - Eduard Dein, Deutschland, BMW; schnellste Runde: Auerbacher/Dein (124,51 km/h)
Zu diesem Rennen gibt es einen langen Rennbericht von Helmut Krackowizer, den man im Salzburgwiki nachlesen kann
Sieger 1967
* 125 cm³: Hans Georg Anscheidt, Deutschland, Suzuki; schnellste Runde: Hans Georg Anscheidt (122,82 km/h)
* 250 cm³: Luigi Taveri, Schweiz, Honda; schnellste Runde: Luigi Taveri (130,45 km/h)
* 350 cm³: Alberto Pagani, Italien, Aermacchi; schnellste Runde: Fred Stevens (129,81 km/h)
* 500 cm³: Giacomo Agostini, Italien, MV Agusta; schnellste Runde: Giacomo Agostini (134,48 km/h)
Beiwagen:
* 500 cm³: Georg Auerbacher - Eduard Dein, Deutschland, BMW; schnellste Runde: Auerbacher/Dein (122,19 km/h)
Sieger 1968
* 125 cm³: Laszo Szabo, Ungarn, MZ; schnellste Runde: Ralph Bryans (126,06 km/h)
* 250 cm³: Ralph Bryans, Irland, Honda; schnellste Runde: Ralph Bryans (130,27 km/h)
* 350 cm³: Bohumil Stasa, CSSR, CZ; schnellste Runde: Bohumil Stasa (129,01 km/h)
* 500 cm³: Billie Nelson, Großbritannien, Paton; schnellste Runde: Billie Nelson (133,09 km/h)
Beiwagen:
* 500 cm³: Klaus Enders - Ralf Engelhardt, Deutschland, BMW; schnellste Runde: Enders/Engelhard (127,20 km/h)
1969: mDie 5,2 Kilometer lange Rennstrecke säumten rund 22 000 Besucher und sahen Rennen mit über 130 Fahrern aus 17 Nationen. Neben der Freude über dieses motorsportliche Großereignisse gab es aber auch Trauer, da diese Veranstaltung zum letzten Mal auf dem Autobahnabschnitt stattfand. Denn ab [[1970]] gab es nur mehr Rennen auf dem 1969 eröffneten Salzburgring.
Bei ausgezeichneten Wetterbedingungen gingen die Rennen in Szene. Lediglich kurz nach dem Start der vorletzten Konkurrenz, dem Rennen der 350-cm³-Klasse, störte ein kurzer Regenschauer die Veranstaltung. Die Sensationen des Renntages aber waren die beiden Senioren im Feld der Starter, der 45jährige sechsfache deutsche Motorradstaatsmeister Karl Hoppe und sein 40jähriger Landsmann Helmut Fath. Beiden ''Cracks'' blieb es vorbehalten, bei diesem letzten Rennen auf ''alter Strecke'' die bestehenden Rekorde nochmals auszulöschen. In der Klasse bis 350 cm³ kam der Salzburger Manfred Stengl als achter und bester Österreicher mit einer defekten Maschine ins Ziel. Sein Drehzahlmesser war ausgefallen.
Details und Ergebnisse habe ich im Artikel über den Großen Preis von Österreich im Salzburgwiki veröffentlicht.
Rennen am Salzburgring
1970, am 26. April schließlich begann der Neustart vom 1. Mai Rennen auf dem Salzburgring. Und wieder bei scheußlichem Wetter. Es regnete und schneite. Die Durchschnittsgeschwindigkeiten betrugen trotzdem über 140 km/h.
Salzburger bei diesen Rennen
* Richard Felkl
* F. J. Binder
* Konrad Eckschlager
* Peter Frohnwieser
* Willi Koch
* Edi Kranawetvogl
* Ferdinand Kranawetvogl
* Helmut Krackowizer
* Richart Kwitt
* Ernst Kussin
* Toni Magnus
* Manfred Magnus
* Manfred Stengl
* Erwin Strubinsky
* Rudi Thalhammer
* Alfred Thürriedl
* Helmut Volzwinkler,
er war der erfolgreichste Salzburger Motorradrennfahrer der Nachkriegszeit
* Fritz Walcher
* Ernst Wechner
diese Liste ist nicht vollständig
internationale Stars
* 1958: Geoff Duke, sechsfacher Weltmeister
* 1958: Carlo Ubbiali, italienischer Weltmeister auf MV Agusta
* 1959: Gary Hocking, Rhodesien, heute Zimbabwe
* 1959: John Hartle auf MV Agusta
* 1960: Jim Redman aus Zimbabwe (damals Rhodesien)
* 1960: BWM-Beiwagengespanne von Fath, Deubel, Butscher, Kölle und Rohsiepe
* 1961: Ernst Degner, deutscher Weltmeister in der 125-cm³-Klasse
* 1962: Mike Hailwood, mehrfacher Weltmeister, u. a. auf Honda
* 1962: Luigi Taveri, mehrfacher Weltmeister, u. a. auf Honda
* 1966: bei den Gespannen der regierende Weltmeister Deubel, aber auch
Auerbacher, Fritz Scheidegger, Klaus Enders und Schauzu
* 1969: ''Zwei alte Herren sorgen für neue Rekorde'' überschreiben die
Salzburger Nachrichten ihren Rennbericht. Die Rede ist vom sechsfachen deutschen
Meister Karl Hoppe und seinem Landsmann Helmut Fath
* 1971: Barry Sheene, Weltmeister Dieter Braun, Angel Nieto
* ohne Jahreszuordnung noch erwähnenswert: Giacomo Agostini (Italien,
MV-Agusta), Fausto Gresini, Phil Read, John Surtees, Kenny Roberts, Kevin
Schwantz, Freddie Spencer, Eddie Lawson, Wayne Gardner, Rolf Biland, Carlos
Lavado, Johnny Cecotto, Angel Nieto oder Patrick Pons;
... und viele andere unvergessliche Motorradrennfahrer eine längst
vergangenen Rennepochen waren die großen Stars bei den legendären ''1. Mai
Rennen'' in Salzburg.
Quellen
* ''Motorradsport'' von Helmut Krackowizer und Peter Carrick, Verlag Welsermühl, 1972, ISBN 3-85339-11-6
* Salzburg online Stadtgeschichte
* ARBÖ Salzburg Geschichte: Die Geschichte vom 1. Mai Rennen
* Archiv der "Salzburger Nachrichten", die Berichte über die Rennen
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