Hans Trunkenpolz, der Gründer der KTM Motorenwerke in Mattighofen
Hans Trunkenpolz (im Bild stehend mit Zigarette, sitzend Ludwig Apfelbeck), geboren am 17. Jänner 1909 in Altheim, Innviertel, † 10. Februar 1962 in Wien, war der Begründer der KTM-Motorenwerke in Mattighofen, die als Kompagnon Ernst Kronreif bekamen.
Trunkenpolz eröffnete 1934 im ehemaligen Gasthaus "Zum schwarzen Adler" in Mattighofen jene Schmiede, die den späteren Beginn der Motorradproduktion ermöglichte. Am 24. August 1935 legte Hans Trunkenpolz die Meisterprüfung als Maschinenschlosser ab. Am 8. Mai 1936 folgte die die Meisterprüfung für das KFZ-Gewerbe. Noch vor dem Krieg begann er mit dem Verkauf von DKW Motorrädern und OPEL-Automobilen. Sein Betrieb wurde bald einer der größten Reparaturwerkstätten in Obersterreich. 1940 wurde Hans Trunkenpolz in die Wehrmacht einberufen, kehrte aber bereits 1943 mit dem Auftrag zurück, kriegsnotwendige Lastwagenmotoren instand zu setzen.
1944 wurde die Werkstätte am Mühlweg in Mattighofen durch einen Neubau um 700 m erweitert. Nach dem Krieg hatte der Betrieb 35 Angestellte und wurde mit der Reparatur der für den Wiederaufbau benötigten Lastwagen bald zur größten Reparaturwerkstätte Österreichs. Es wurden auch Ersatzteile industriell gefertigt und die Belegschaft erreichte 1948 den Stand von 70 Personen. Dann aber brach 1950 die Nachfrage nach Reparaturen ein.
Er begann mit dem Bau von Leichtmotorrädern. Der Gesellschafter Ernst Kronreif I. tritt erst 1954 in die Firma ein. So wird die Bedeutung des Kürzels „KTM“ auch erst ab 1954 mit „Kronreif, Trunkenpolz, Mattighofen“ erklärt. Für die Technik war Trunkenpolz verantwortlich, für den Verkauf Kronreif I. Großen Verkaufs- und Sporterfolg brachte noch im selben Jahr die KTM 125, die in einer Rennversion mit einem MV-Agusta-Motor.
Von 1952 bis 1959 war er Vizepräsident des Oberösterreichischen Automobil-, Motorrad- und Touring-Clubs, der ihn auch in den Jahren 1958 und 1959 in den Vorstand des AMTC nach Wien entsandte. 1960 starb überraschend Ernst Kronreif I., 1962 erreichte auch KTM der Einbruch im Absatz von Kleinmotorrädern und Fahrrädern wie seinen österreichischen Mitbewerber, Puch.
Hans Trunkenpolz starb 1962 in Wien an den Folgen eines Herzinfarkts. Sein Sohn Erich, der seit 1955 im Unternehmen tätig war und sich auch als Motorradrennfahrer einen Namen machte, übernahm die Firma. Ihm gelang es, die wirtschaftliche Situation des Unternehmens wieder zu stabilisieren.