Die slowenische Küste an der Adria und das Hinterland

Slowenien, Istrische Küste bei Izola © Darinka Mladenovic www.slovenia.info

Slowenien, Istrische Küste bei Izola © Darinka Mladenovic www.slovenia.info

Wahrlich, das slowenische Istrien war der verlängerte Arm der Serenissima von Venedig! Weite Teile der slowenischen (aber auch der kroatischen) Küste gehörten über Jahrhunderte zu Venedig. Die Venezianer hatten an dieser Küste Handelsniederlassungen. Heute sind die Küstenorte Sloweniens baulich noch aus dieser Zeit geprägt.

Wenn ich aus dem österreichischen Salzburger Land eine Reise an die Küste Sloweniens unternehme, fahre ich durch den Karawankentunnel im Nordwesten Sloweniens. Südlich von Laibach komme ich dann an der Autobahnausfahrt zum "Cerniško Jez", dem Zirnitzer See vorbei. See? Ja schon, im Frühjahr, wenn es geregnet hat. Aber dann wird der Kilometer lange See immer kleiner: das Wasser versickert im Karst und schließlich bleibt nur ein kleiner Teich übrig, bis zum nächsten Regen.

Bei dieser Ausfahrt gibt es auch Hinweisschildern zu Grotten: Postojnska Jama, bekannter als Adelsberger Grotte und die unbekannte, aber in Insider-Kreisen als "die Höhle der Höhlen" bezeichnete St. Kanzian-Höhle, Skocjamske Jame. Sie ist UNESCO-Welterbe.In der Höhle überquert der Besucher auf einer Brücke einen tosenden Fluss in 50 m Höhe. Dieser Fluss kommt erst auf italienischem Gebiet, nahe Duino, wieder an die Erdoberfläche.

Slowenien, Halbinsel Piran, Blick ins Zentrum von Piran ©  Jacob Riglin, Beautiful Destinations www.slovenia.info

Slowenien, Halbinsel Piran, Blick ins Zentrum von Piran
© Jacob Riglin, Beautiful Destinations www.slovenia.info

Südlich des Autobahnabzweigers nach Triest weist ein Schild nach Lipica, die Heimat der Lipizzaner Pferde, hin. Idyllisch in Karstlandschaft gelegen und einen Abstecher auf jeden Fall Wert. Dort befindet sich das Gestüt Lipica, die ursprüngliche Zuchtstätte der Pferde in der ehemaligen Habsburgermonarchie. Es wurde um 1580 von Erzherzog Karl gegründet. Heute werden verschiedene Vorführungen angeboten. Hier der Link zu meinen Bildern vom Besuch 2005 in Lipica.

Dann erreichen Sie die Küstenregion Slowenien. Mediterrane Vegetation, steinerne Zäune zwischen den Feldern, Olivenhaine und Zypressen.

Koper - Izola - Strunjan - Piran - Portorož

Erste Stadt ist Koper mit rund 25 000 Einwohnern, die einzige Seehafenstadt Sloweniens an dessen 47 Kilometer langer Adriaküste. In der Altstadt sehen Sie venezianische Loggien, einen Glockenturm, für den der Campanile auf dem Markusplatz in Venedig Vorbild stand sowie Kirchen der venezianischen Gotik und des venezianischen Barocks. Hier kann man auch ab und zu ein modernes Kreuzfahrtschiff vor Anker liegen sehen. Es gibt auch einen Badestrand mitten in der Stadt, der allerdings für meine Begriffe eines Badestrandes gewöhnungsbedürftig ist. Denn auf einer einen Seite befinden sich die großen Hafenanlagen, auf der anderen Seite die Stadt mit ihren Straßen und dem Verkehr.

Slowenien, Sonnenuntergang im Hafen von Piran Anfang Oktober 2019

Sonnenuntergang im Hafen von Piran Anfang Oktober 2019

In den engen Gassen der Altstadt, die zum erhöht liegenden Hauptplatz führen, gibt es Geschäfte und Lokale. Am Weg zurück zum Parkplatz können Sie über den großen Markt (nur vormittags) bummeln, wo sich auch eine Fischhalle befindet. Der Pkw-Parkplatz liegt etwas außerhalb des Zentrums und ist nur geschottert (Stand Oktober 2019).

Weiter führt uns die Reise in die Stadt Izola (rund 16 000 Einwohner), die noch immer von Fischerei geprägt ist. Abgesehen von der guten Küche in den Restaurants ist der Ort auch bei Künstlern sehr bekannt. Wahrscheinlich, weil die Altstadt schon sehr morbide Züge aufweist. Um die Altstadt herum wurde ein moderner Promenadenweg mit Sitzgelegenheit und kleinen Kieselschotter-Badestränden angelegt. Es gibt aber auch eine grüne Liegewiese. Der Blick schweift dort aufs offene Meer, wo man manchmal Container-Schiffe vor Anker liegen sehen kann. Sie warten auf einen freien Ankerplatz im nahen italienischen Hafen von Triest. Die Gassen der Altstadt selbst bieten wenig. Nur eine wunderschöne Fassade des Musikums kann man bewundern. Dafür befindet sich der Parkplatz sehr zentral gleich am Rande der Altstadt. Daneben befinden sich ein großer Yacht- und Fischerhafen.

Vorbei an Strunjan mit seinem Vogelschutzgebiet gelangt man auf die Halbinsel, auf der sich die Städe Piran und Portorož mit seinen Salzfeldern im Naturschutzpark von Sečovlje befinden. Zwischen beiden Orten liegt die Anlage der Bernardin-Hotelgruppe mit einem eigenen Jachthafen. In der Mitte dieser weitläufigen Hotelanlage stand die Kirche des hl. Bernhardin. Vom ehemaligen Kloster sind ein markanter Glockenturm, ein Presbyterium und eine Stützmauer mit Bögen erhalten geblieben.

Slowenien, im Restaurant Pri Mari in Piran

Im Restaurant Pri Mari in Piran Anfang Oktober 2019

Zwischen Portorož und Piran kann man fast durchgängig am Ufer der Adria entlang spazieren. Das gegenüberliegende Ufer ist bereits in Kroatien mit dem alten Ort Savudrija. Am gleichnamigen Kap steht ein 36 Meter hohe Leuchtturm, der Anfang des 19. Jahrhunderts erbaut wurde, der älteste und nördlichste in Kroatien.

Besonders eindrucksvolle Sonnenuntergänge kann man entlang der Uferpromande nach Piran erleben. Anschließend laden zahlreiche Lokale zu einem guten Abendessen ein. Darüber befinden sich auch einige von Falstaff empfohlene Lokale, wie zum Beispiel das Restaurant Neptun mit 84 Falstaff-Punkten, dessen Fassade auf den ersten Blick nicht sehr vertrauenserweckend aussieht. Werfen Sie aber einen Blick hinein. Auch die Wirtsleute sind freundliche Menschen. Gegessene hatte ich einmal im Restaurant Pri Mari (86 Falstaff-Punkte) und einmal im Restaurant Tri Vdove (84 Falstaff-Punkte). Das Tri Vdove liegt mitten im Stadtzentrum an der Uferpromande und ist ein größeres, aber nicht riesiges Lokal. Das Pri Mari liegt unscheinbar an der Einfahrtsstraße und klein - eine Reservierung ist notwendig. Oder, wie es mir ergangen war: Die Mitarbeiter (oder Tochter der italienischstämmigen Besitzerin) wollte mir keinen Tisch mehr geben, weil ich nicht reserviert hatte. Die Mutter wies sie aber dann an, uns einen kleinen Tisch zu geben, der für später reserviert war. Das passte aber der "Tochter" nicht, was ich dann an ihrer "Freundlichkeit" am Tisch bemerkte. Aber das Essen war wirklich sehr gut und die Preise in Ordnung.

Zu den Salzfeldern von Portorož: man lässt Meerwasser in die flachen Becken rinnen; durch die Sonneneinstrahlung verdunstet das Wasser, zurück bleibt eine harte Kruste Salz - es ist dann Knochenarbeit, diese Salzschicht zu bergen und zur Weiterverarbeitung zu bringen.

Über die Geschichte des heutigen Kempinski Grand Hotel Portorož gibt es einen interessanten Internetbeitrag unter diesem Link (www.abenteueralter.at/menschen-geschichten). Dieses Haus wurde 1907 vom Grazer Johann Friedrich von Reininghaus erbaut.

Ausflug UNESCO-Welterbe-Kirche in Hrastovlje

Ein lohnenswerter Ausflug ins Hinterland ist der Besuch der UNESCO-Welterbe-Kirche in Hrastovlje.

Slowenien, Blick über Portorož, am oberen Bildrand die Hotelgruppe Bernardin in Piran ©  Darinka Mladenovic www.slovenia.info

Blick über Portorož, am oberen Bildrand die Hotelgruppe Bernardin in Piran © Darinka Mladenovic www.slovenia.info

Slowenien, Kempinski Grand Hotel Portorož 2019

Kempinski Grand Hotel Portorož 2019

Slowenien,UNESCO-Welterbe-Kirche in Hrastovlje, Fresko Totentanz

Slowenien, Kirche in Hrastovlje, Fresko Totentanz